Kampfansage an die hartnäckigen Fettpolster

Hartnäckige Fettpolster – beinahe jeder kennt sie, doch kaum jemand wird sie los. Die Verteilung der Fettpolster findet am Körper nämlich in der Regel nicht gleichmäßig statt, sondern je nach Figurtyp lagern sich an gewissen Körperstellen mehr Fettzellen an und lassen sich nur schwer wieder abbauen: Beim Figurtyp

  • A sitzt das Fett meist an den Hüften, am Po sowie an den Oberschenkeln.
  • O siedeln sich die meisten Fettzellen im Bauchbereich an.
  • X verteilt sich das Fett gleichmäßig auf Ober- und Unterkörper bei gleichzeitig schmaler Taille.

Letzterer Fall gilt bei vielen Frauen als Idealfigur und wird demnach durch gesunde Ernährung und gezieltes Training angestrebt. Leider ist der Figurtyp aber genetisch veranlagt und lässt sich nur in begrenztem Ausmaß durch Sport & Co beeinflussen. So hat beinahe jeder Mensch hartnäckige Fettpolster, sprich Körperstellen, an welchen er als Erstes zu- und als Letztes abnimmt. Was hat es damit auf sich?

Wieso entstehen hartnäckige Fettpolster?

Wie bereits erwähnt, bestimmen die Gene zu großen Teilen darüber, wo ein Mensch schneller Fett ansetzt und wo langsamer. So gibt es beispielsweise Personen, die trotz schlanker Figur ein kleines Doppelkinn haben oder Frauen mit viel Bauchfett, aber dennoch kleinen Brüsten. Die Fettverteilung am Körper findet also nicht gleichmäßig statt, sondern wird genetisch gesteuert. Trotzdem gibt es auch äußere Faktoren, welche zur Bildung hartnäckiger Fettpolster beitragen können. Dazu gehören

  • Schilddrüsenfehlfunktionen,
  • eine falsche Ernährung oder auch
  • eine Medikamenteneinnahme wie beispielsweise der Antibabypille.

Das Problem mit den hartnäckigen Fettpolstern ist – wie der Name bereits vermuten lässt – dass sie jedem gesunden Lebensstil und Training trotzen und sogar bei einem Gewichtsverlust nicht (vollständig) abgebaut werden. Die betreffende Körperstelle wird deshalb häufig auch als Problemzone betitelt. Wer sie also endlich loswerden möchte, muss die Ursache und Beschaffenheit der hartnäckigen Fettpölsterchen verstehen.

Die verschiedenen Arten von Körperfett

Eigentlich klingt es logisch: Wo kein Fett mehr ist, können auch keine hartnäckigen Fettpolster verbleiben. Das Problem an der Sache ist, dass der menschliche Körper ein Mindestmaß an Fett benötigt. Wer sich also bis auf das letzte Gramm herunterhungert, riskiert damit seine Gesundheit und schlimmstenfalls sogar sein Leben. Als Normwert wird daher ein Körperfettanteil von

  • 20 bis 30 Prozent bei Frauen und
  • zwölf bis 20 Prozent bei Männern

erachtet. Ein sehr athletischer Mensch kann natürlich darunter liegen, doch weniger als zehn bis 13 Prozent Körperfettanteil bei Frauen oder zwei bis fünf Prozent bei Männern können lebensbedrohlich werden. Bei diesem „notwendigen“ Fett handelt es sich um:

  1. Strukturfett als mechanischer Schutz
  2. Isolierfett zum Schutz vor Wärmeverlust
  3. Depotfett als Energiespeicher

Es gibt also verschiedene Arten von Fett, welche für das Überleben unerlässlich sind. Die hartnäckigen Fettpolster sind dabei ein unerwünschtes Nebenprodukt, welches vor allem in der dritten Kategorie – dem Depotfett – einzuordnen ist. Während das sogenannte viszerale Fettgewebe nämlich die inneren Organe schützt, wird ein Übermaß an Fettzellen als Depotfett gespeichert.

Viszerales Fettgewebe kann gesundheitliche Risiken bergen

Wer zu viel viszerales Fettgewebe besitzt, bildet den klassischen „Bierbauch“ oder „Schwabbelbauch“ aus. Diese besondere Art von Depotfett ist besonders stoffwechselaktiv und wirkt sich deshalb leider auch schneller nachteilig auf die Gesundheit aus. Die Folge ist ein erhöhtes Risiko für zahlreiche Krankheiten wie Diabetes mellitus Typ 2, eine Insulinresistenz, Stoffwechselstörungen oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Dennoch besitzt das viszerale Fettgewebe auch einen großen Vorteil: Es lässt sich durch eine gesunde Ernährung sowie ausreichend körperliche Aktivität in der Regel recht einfach wieder abbauen. Es bildet demnach kaum hartnäckige Fettpolster. Anders verhält sich das beim sogenannten subkutanen Fett – einer weiteren Sonderform des Depotfetts.

Hartnäckige Fettpolster sitzen vor allem im subkutanen Unterhautfettgewebe

Das subkutane Fett lagert sich unter der Haut ab und wird deshalb auch als Unterhautfettgewebe bezeichnet. Bis zu 60 Prozent des Fettanteils im gesamten Körper bestehen aus dieser Art von Fett. Genau hier verstecken sich leider auch die ungeliebten hartnäckigen Fettpolster. Diese sollen dem Körper als Depotfett dienen, sprich als Energiespeicher für „schlechte“ Zeiten, genau genommen einen Nahrungsmangel. Was an überschüssiger Energie aufgenommen wird, wird als subkutanes Fettgewebe gespeichert. Sollte es anschließend zu einem Mangel an Nahrung kommen – zum Beispiel durch Fasten oder eine Diät – werden diese Fettzellen wieder mobilisiert und abgebaut. Wer also Unterhautfettgewebe abnehmen möchte, muss seine Nahrungszufuhr begrenzen und den Energieverbrauch des Körpers erhöhen, zum Beispiel durch Sport. Da das subkutane Fett aber metabolisch träger, sprich weniger stoffwechselaktiv als das viszerale Fettgewebe, ist, dauert dessen Abbau deutlich länger und hartnäckige Fettpolster halten sich oft trotz Diät, Training & Co. Wie also können auch diese letzten Fettreste abgebaut werden?

Welche Maßnahmen helfen wirklich gegen hartnäckiges subkutanes Fettgewebe?

Beim Abbau von Fettgewebe beginnt im Körper ein komplexer Prozess, an welchem zahlreiche Hormone, Enzyme, Rezeptoren & Co beteiligt sind. Die hartnäckigen Fettpolster weisen hierbei einige nachteilige Eigenschaften wie einen neunmal höheren Anteil an alpha-2-Rezeptoren, eine schlechte Durchblutung sowie eine hohe Empfindlichkeit gegenüber Insulin auf. Dass sich subkutanes Fettgewebe so schwierig abbauen lässt, hat also gleich mehrere Ursachen, welche sich gegenseitig negativ beeinflussen. Wer seine hartnäckigen Fettpölsterchen loswerden möchte, muss demnach auf mehreren Ebenen gleichzeitig ansetzen:

Ebene 1: Low-Darb-Ernährung

Im Sinne einer Reduktion von Insulin und Förderung der sogenannten Katecholamine zum Abbau von Fettzellen empfiehlt sich eine kohlenhydratarme Ernährung. Es kommt also nicht nur auf eine gesunde Ernährung mit ausreichend Obst, Gemüse, Fisch und wertvollen Ölen an, sondern vor allem auch auf das teilweise oder vollständige Streichen von Nudeln, Brot, Zucker und weiteren Kohlenhydraten.

Ebene 2: HIIT-Training

Dass Sport und körperliche Aktivität beim Abnehmen helfen, ist kein Geheimnis. Im Kampf gegen die hartnäckigen Fettpolster hat sich aber vor allem das HIIT-Training bewährt, das sogenannte High Intensity Interval Training. Das hocheffektive Intervalltraining zwingt den Körper zum Verbrennen der gespeicherten Energie – sprich des Depotfetts – und fördert zudem den Nachbrenneffekt. Das bedeutet: Der Energieverbrauch des Körpers ist auch nach dem Sport langanhaltend erhöht und reduziert dadurch noch subkutanes Fett, obwohl die Aktivität bereits vorbei ist. Dadurch reichen bereits drei Trainingseinheiten pro Woche für beeindruckende Ergebnisse.

Ebene 3: Fasten

Das Fasten als Sonderform einer Diät hat zahlreiche positive Auswirkungen auf die Gesundheit und zwar sowohl auf körperlicher als auch auf psychischer Ebene. Einer dieser positiven Effekte steckt in dem Abbau des hartnäckigen Fettgewebes. Empfohlen werden entweder ein bis zwei längere Fastenphasen pro Jahr oder ein Fastentag pro Woche.

Ebene 4: Koffein

Nicht nur in solchen Fastenphasen ist die Aufnahme von ausreichend Flüssigkeit für die Gesundheit und den Fettabbau wichtig. Doch Kaffeeliebhaber dürfte die folgende Nachricht freuen: Koffein hilft bei der Reduktion hartnäckiger Fettpolster. Anstelle eines üppigen Frühstücks sollte deshalb vor dem morgendlichen HIIT-Training nur eine Tasse Kaffee – und natürlich ausreichend Wasser – getrunken werden.

Ebene 5: Durchblutungsförderung

Wie bereits erwähnt, liegt eine Ursache der Hartnäckigkeit des subkutanen Fettgewebes in dessen schlechter Durchblutung. Die Durchblutungsförderung kann deshalb das Abnehmen unterstützen und beschleunigen. Regelmäßige Saunabesuche sind dabei ebenso effektiv wie Low Intensity Cardio Training oder Wechselduschen. Am besten funktioniert auch hier eine ausgewogene Mischung aus verschiedenen Maßnahmen.

Ebene 6: Kosmetische Eingriffe

Manchmal bleiben aber trotz all dieser Anstrengungen immer noch kleine hartnäckige Fettpolster wie ein Doppelkinn, Fetteinlagerungen an den Oberschenkeln oder etwas Bauchfett zurück. Den letzten Ausweg können dann kosmetische Eingriffe wie die Fett-Weg-Spritze darstellen. Diese bergen allerdings Risiken und die Gefahr von Nebenwirkungen, weshalb sie mit äußerster Vorsicht und nur nach professioneller Beratung eingesetzt werden sollten. Durch solche Eingriffe lassen sich durchaus gute Ergebnisse erzielen, diese sollten jedoch stets die letzte Möglichkeit und keine Alternative zu den vorab aufgeführten Methoden der Fettreduktion darstellen.