Andreas Münzer ▷ Qualvoller Tod einer Bodybuilding-Legende..

Andreas Münzer Titelbild

Andreas Münzer ist aufgrund seiner Muskelberge auch heute noch für viele Bodybuilder ein großes Vorbild. Doch die Medaille hat eindeutig zwei Seiten. Denn Andreas Münzer hat seinen Fitnesswahn, wie man ihn gerne bezeichnen kann, letztendlich mit dem Leben bezahlt. Wir haben alle Informationen zu seinem Leben – und seinem Tod!

Der Bodybuilder Andreas Münzer

Andreas Münzer war ein österreichischer Bodybuilder. Er wurde am 25. Oktober 1964 in Pack in der österreichischen Steiermark geboren und ist am 14. März 1996 in München gestorben. Zuletzt lebte er in Neuhausen. Andreas Münzer war unverheiratet und kinderlos. Allerdings war er seit 1990 mit der Bodybuilderin Elisabeth Schwarz liiert.

Andreas Münzer ist mit seiner vier Jahre älteren Schwester Maria auf einem abgelegenen Bauernhof unweit des Modriacher Sees aufgewachsen, wo sein Vater Killian eine Milchwirtschaft betrieb. Bereits in jungen Jahren war Münzer sportlich talentiert, spielte unter anderem Fußball und fuhr Ski.

Zum Kraftsport kam er eher durch einen Zufall. Denn er meldete sich im Fitnessstudio an, um nach Feierabend die zwei Stunden Wartezeit auf den nächsten Bus nach Hause sinnvoll zu nutzen. Es entstand dann schnell eine Leidenschaft und es folgten erste Wettkämpfe, bei denen er einige Erfolge feiern konnte, z. B. den Sieg bei den World Games in Karlsruhe 1989 (bis 90 kg).

Zudem machte sich Andreas Münzer, eigentlich ein gelernter Werkzeugmacher, mit einem Freund selbstständig und eröffnete den Fitneßclub Florida Köflach.

Aufgrund seiner sportlichen Erfolge erhielt Münzer eine Profi-Lizenz der IFBB, war nun also ein professioneller Bodybuilder. Zudem wurde Albert Busek, ein enger Vertrauter von Arnold Schwarzenegger, auf ihn aufmerksam und holte ihn nach München. Dort verschaffte er ihm nicht nur einen gut bezahlten Job in seinem Münchner Fitnessstudio, sondern stellte auch das Sprungbrett für seine internationale Karriere dar.

Mit 6 bis 8 Stunden Training am Tag sowie einer entsprechenden Ernährung wuchsen die Muskelberge von Andreas Münzer immer weiter. Sein Körperfettanteil war zu Hochzeiten bei unter 5 Prozent, was extrem niedrig ist. Trotz seines Fleißes und seiner außerordentlichen Disziplin blieb ihm der ganz große Durchbruch auf internationaler Ebene allerdings verwehrt.

Seine besten Resultate waren unter anderem ein zweiter Platz bei der Night of the Champions 1993, Platz 3 bei den Arnold Schwarzenegger Classics im Jahr 1990 sowie die gleiche Platzierung beim Grand Prix Germany 1990. Zudem wurde er 1987 und 1988 Drittplatzierter bei der Weltmeisterschaft.

Körperliche Daten zu Andreas Münzer

Andreas Münzer Körper

Andreas Münzer brachte mit einer Körpergröße von 1,73 m ein Gewicht von bis zu 108 kg auf die Waage. Sein Brustumfang lag bei beeindruckenden 147 cm, der Oberarmumfang bei 53 cm. Besonders war auch sein extrem niedriger Körperfettanteil, der bei unter 5 Prozent lag.

Auch die Hautschicht, die seine Muskeln bedeckte, war laut Messungen mit weniger als einem Millimeter sehr dünn. Hierdurch kamen die Muskelberge besonders gut zur Geltung. Allerdings wurden diese nicht nur durch hartes Training, sondern auch die Einnahme vieler verschiedener und zum Teil verbotener Substanzen erreicht.

Andreas Münzer und seine Rezepte

Bis heute ist Andreas Münzer für sein „Geheimrezept“ einer Bodybuilder-Mahlzeit bekannt. Zubereitet wird dieses aus Reis, flüssigem Eiklar, Buttermilch, Puddingpulver, Äpfel, Rosinen, löslicher Kaffee und etwas Süße. So soll das Gericht, das optisch an die Füllung eines Apfelstrudels erinnert, es auf rund 2.000 Kalorien mit 170 Gramm Eiweiß, 300 Gramm Kohlenhydraten und nur 10 Gramm Fett bringen. Wie Sie das Gericht zubereiten, sehen Sie z. B. in diesem Video.

Der tragische Tod des Andreas Münzer

Andreas Münzer ist am 14. März 1996 in München gestorben. Damit wurde er nur 31 Jahre alt. Die Nachricht über den Tod von Andreas Münzer hat damals vor allem die Bodybuilder-Szene geschockt, stand er doch nur fünf Tage zuvor noch in San José auf der Wettkampfbühne.

Steroidmissbrauch ist Todesursache

Die Ursache von Andreas Münzer Tod ist ein multiples Organversagen mit Leberdystrophie. Die Ursache sind jahrelanges Doping sowie Medikamentenmissbrauch. Zum Zeitpunkt seines Todes wurden rund 20 verschiedene Dopingmittel in seinem Körper nachgewiesen.

Laut einem Bericht im Spiegel soll er folgende Substanzen regelmäßig verwendet haben, obwohl er allgemein als dopingfreier „Saubermann“ galt: die androgenen Steroide Drostanolon und Trenbolon, Clenbuterol, Fluoxymesteron, Testosteron, Valium, Stanozolol, das Wachstumshormon STH, Insulin, und Triiodthyronin. Zudem hat er die Präparate Ephedrin, AN1 und Captagon als Aufputschmittel missbraucht.

Vor Wettkämpfen nahm er zudem noch Spironolacton und Lasix, um subkutanes Wasser in der Muskulatur zu reduzieren. Die monatlichen Kosten für die vielen Medikamente sollen sich auf bis zu 10.000 DM aufsummiert haben, die Münzer mit über 40 Auftritten im Jahr finanzierte.

Bereits Monate vor seinem Tod wurde er von Magenschmerzen geplagt, die stetig stärker wurden und die er erfolglos mit Rollkuren zu bekämpfen versuchte. Am 13. März, einen Tag nach der Rückkehr von einem Wettkampf in den USA, wurden die Schmerzen unerträglich, sodass Andreas Münzer in ein Krankenhaus eingeliefert wurde.

Dort wurde eine Blutung im Bauchraum diagnostiziert, die allerdings vor Ort nicht gestillt werden konnte. Dies gelang erst nach einer Verlegung durch eine Operation in eine Universitätsklinik. Allerdings kam jede Hilfe zu spät, denn Andreas Münzer verstarb noch in derselben Nacht an multiplem Organversagen, zu dem wohl der über Jahre eingenommene Medikamentencocktail geführt hat.

Die Steroide und weiteren Substanzen haben schwere Folgen an seinem Körper hinterlassen, wie eine Obduktion zutage brachte. Unter anderem waren auf einer Hälfte seiner Leber tischtennisgroße Tumore, während die andere Hälfte nur noch eine bröselige Masse war. Dies ist auf den Anabolikamissbrauch zurückzuführen.

Zudem wurden unter anderem eine akut Vergiftung (vermutlich durch die Aufputschmittel), eine Dehydrierung und viskoses Blut aufgrund eines aus dem Gleichgewicht geratenen Elektrolythaushaltes, eine Herzhypertrophie, geschrumpfte Hoden, eine Pankreasfibrose und weitere gesundheitliche Probleme festgestellt.

Das Grab von Andreas Münzer

Die Totenmesse für Andreas Münzer wurde im Münchner Stadtteil Sendling gelesen. Begraben ist er in seinem Heimatort Pack. Selbst Bodybuilding-Legende Arnold Schwarzenegger schickte damals zur Beerdigung einen Kranz mit der Aufschrift „A last greeting to a friend“.

Fazit

Andreas Münzer war in seinem Sport eine bedeutende Figur und sicherlich für viele ein Vorbild. Zur damaligen Zeit waren die meisten Athleten leider nicht genügend aufgeklärt in Sachen Dopingmissbrauch. Die gesundheitlichen Schäden können enorm sein. Das tragische Beispiel von Andreas Münzer sollte jedem, der zu Doping greift oder greifen möchte zu denken geben. Unser Mitgefühl gilt den Angehörigen von Andreas Münzer.

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