ARZT DECKT AUF! ▷ Körperfettwaage Ergebnisse verfälscht durch…

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Wer gerne abspecken möchte, landet als Kontrollinstrument schnell bei einer Körperfettwaage. Diese werden überall für recht wenig Geld angeboten. Aber was taugen die Geräte und wie gut und zuverlässig sind ihre Messergebnisse? Wir haben Körperfettwaagen auf den Prüfstand gestellt und kommen zu teilweise erschreckenden Ergebnissen…

Welche Funktion hat eine Körperfettwaage?

Eine Körperfettwaage gibt nicht nur das jeweils aktuelle Gewicht der sich wiegenden Person an, wie es bei einer klassischen Körperwaage der Fall ist. Sondern sie misst durch einen elektrischen Impuls mehr oder weniger genau auch den Anteil des Fettes am Körper. Dieser Wert wird dann als Körperfettanteil ausgegeben. Er ist wichtig, da zu viel Körpergewicht nicht nur für Übergewicht sorgt, sondern auch viele gesundheitliche Probleme hervorrufen kann. In welchem Bereich der Körperfettanteil liegen sollte, ist je nach Geschlecht und Alter unterschiedlich. Bei Frauen ist ein Wert zwischen ca. 17 bis 27 Prozent normal. Bei Männern sollte er je nach Alter zwischen 14 und 23 Prozent liegen, damit er als „normal“ bezeichnet werden kann.

Zudem messen die meisten Körperfettwaagen auch noch andere Werte, z.B. die Muskelmasse und die Knochenmasse. Vor der Messung müssen in der Regel zunächst die Größe, das Alter und das Geschlecht angegeben werden. Danach werden die verschiedenen Messergebnisse entweder auf dem Display der Waage oder teilweise auch in einer App oder in Online-Profilen angezeigt und ausgewertet.

Körperfettwaage mit Handsensoren

Einige Körperfettwaagen haben zusätzlich noch einen Handgriff. Dieser wird beim Messen mit beiden Händen gehalten. In dieser sind ebenfalls Elektroden enthalten. Sie messen den Körperfettanteil im Oberkörper. Dies sorgt für genauere Ergebnisse. Allerdings sind diese Geräte in der Regel auch deutlich teurer als die günstigen Körperfettwaagen, auf die man sich nur draufstellt.

Körperfettwaage – Das verfälscht die Werte

Das Problem der Körperfettwaagen ist eine meist recht ungenaue Messung. Dies liegt an verschiedenen Problemen. Die meisten Modelle haben lediglich zwei Elektroden, auf die man sich mit den beiden Füßen stellt. Sie senden dann einen elektrischen Impuls durch den Körper. Dieser fließt durch Fett langsamer als durch Wasser, sodass das Gerät den Körperfettanteil messen kann – zumindest in der Theorie.

Die Modelle mit nur zwei Elektroden messen das Körperfett allerdings nicht im gesamten Körper, sondern nur im unteren Körperbereich. Der Rest muss geschätzt werden, sodass von Hause aus ein recht ungenaues Ergebnis herauskommt. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn die Körperproportionen nicht mit der Sollfigur der Formel übereinstimmen. Allerdings sind auch die Körperfettwaagen mit Handteil nicht sonderlich genauer, insgesamt aber auf jeden Fall besser und näher an den echten Werten.

Aber auch viele andere Dinge können die Messergebnisse beeinflussen bzw. verfälschen. So können z. B. nasse Füße, zuvor getätigter Sport, eine volle Blase, noch unverdautes Essen im Magen, frisch aufgetragene Feuchtigkeitscreme und vieles mehr die Messwerte verfälschen. Wie eine Studie der Universität Erlangen-Nürnberg zeigt, unterschätzen Körperfettwaagen bei schlanken Menschen die Fettmasse im Körper eher, bei Übergewichtigen wird er hingegen tendenziell eher überschätzt.

Am besten ist die Messung mit einer professionellen Körperfettwaage, wie sie Ärzte in Verwendung haben. Diese Geräte messen an mehr Stellen und berücksichtigen zudem weitere Faktoren. Die Kosten für eine Messung liegen in der Regel um die 25 Euro.

Körperfettwaagen im Check 2018

Die Kollegen von Chip.de haben einen „Körperfettwaagen Test: Körperanalysewaagen im Vergleich“ durchgeführt. In diesem haben sie zwölf verschiedene Körperfettwaagen genauer unter die Lupe genommen und durch einen Testparcours geschickt. Herausgekommen ist, dass wahrlich nicht jede Waage korrekte Messergebnisse liefert.

Auf Platz 1 ist die Soehnle Web Connect Analysis Waage gelandet. Sie hat in Sachen Gesamtwertung und Preis-Leistung überzeugt. Im Testergebnis heißt es: „Die Waage misst exakt und speichert die Ergebnisse in Online-Profilen, die sich über eine Web-Oberfläche verwalten lassen.“ Sie kostet rund 80 Euro. Als Preis-Tipp konnte sich die Medisana BS 440 Connect auszeichnen, die vor allem durch ihren günstigen Preis und einer App überzeugt hat.

ÄRZTIN DECKT AUF ▷ Darum ist eine Körperfettmessung beim Arzt sinnvoller!

Der WDR hat in einem Praxistest drei verschiedene Körperfettwaagen zwischen 35 und 150 Euro genauer unter die Lupe genommen. Alle drei Modelle zeigen einen anderen Körperfettanteil der Probandin an, wobei die Ergebnisse um fast 10 Prozent voneinander abwichen. Woran liegt dies? In dem unten eingebundenen Video erklärt eine Ärztin die Funktion der Körperfettwaagen, worin das Problem liegt und warum die Messergebnisse so gravierend voneinander abweichen.

Welche Erfahrungen machten Anwender mit Körperfettwaagen

Schaut man sich nach Erfahrungswerten von Nutzern mit Körperfettwaagen um, zeigt sich ein recht gemischtes Bild. Viele kritisieren die ungenauen Messergebnisse sowie Waagen als Kontrollinstrument allgemein. Andere Messwerte wie der Körperumfang oder auch der einfache Blick in den Spiegel seien besser. Wenn es eine Körperfettwaage sein soll, dann werden meist die professionellen Geräte empfohlen, die es beim Arzt oder zum Teil auch in Fitnessstudios gibt. Zudem wird immer wieder empfohlen, sich auf keinen Fall täglich daraufzustellen, sondern maximal einmal die Woche.

Körperfettwaage – Das sagt Stiftung Warentest

Auch Stiftung Warentest warnt, dass die Berechnung der absoluten Körperfettanteile durch Körperfettwaagen nicht sehr zuverlässig ist, da sie großen Schwankungen unterliegt. Viele verschiedene Faktoren können das Ergebnis beeinflussen und somit schwanken lassen.

Allerdings ist es möglich, durch den gemessenen Körperfettanteil eine Tendenz zu ermitteln, ob Sie eher Fett oder Muskelmasse abbauen. Hierfür sollten Sie sich regelmäßig zur gleichen Tageszeit messen. Zudem ist wichtig, dass Sie immer die gleiche Körperfettwaage verwenden, da die Ergebnisse, wie wir bereits mehrfach geschildert haben, von Modell zu Modell deutlich voneinander abweichen können.

IHRE MEINUNG IST GEFRAGT
Haben Sie bereits Erfahrungen mit Körperfettwaagen gemacht? Dann lassen Sie auch andere daran teilhaben oder aber tauschen Sie sich mit anderen Anwendern aus. Nutzen Sie dazu einfach die Kommentarfunktion unter diesem Beitrag.

Gibt es Körperfettwaagen bei Aldi, Amazon, Lidl oder Saturn?

Körperfettwaagen können Sie über viele verschiedene Quellen kaufen. Der Online Shop von Lidl bietet z.B. verschiedene Modelle der Marken ADE und Medisana zwischen 19,99 Euro und 29,99 Euro an. Bei Aldi Süd gibt es aktuell nur eine Personenwaage ohne Körperfettmessung. Dies kann sich aber aufgrund des ständig wechselnden Programms auch schnell wieder ändern.

Die größte Auswahl an Körperfettwaagen finden Sie im Online Shop Amazon. Dort gibt es viele verschiedene Modelle in einer Preisspanne ab ca. 30 Euro bis zu 80 Euro oder mehr. Empfehlenswert ist z.B. die InnoBeta Fifty Personenwaage, die wir Ihnen im folgenden Abschnitt noch genauer vorstellen. Diese kostet bei Amazon rund 45 Euro.

Gibt es Körperfettwaagen mit Apps?

Möchten Sie die Messwerte einer Körperfettwaage über einen längeren Zeitraum aufzeichnen, können Sie die Messergebnisse natürlich nach jedem Wiegen aufschreiben. Viel praktischer ist es aber, wenn Sie eine smarte Körperfettwaage mit App kaufen. Diese überträgt die Messergebnisse in der Regel per Bluetooth kabellos an Ihr Smartphone. Auf diesem installieren Sie die entsprechende App. In dieser werden dann alle Messergebnisse protokolliert, sodass Sie Entwicklungen einfach erkennen können.

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Empfehlenswert ist z.B. die oben bereits erwähnte Körperfettwaage Fifty von InnoBeta. Diese kommt bei Amazon aktuell auf gute 4,4 Sterne bei über 150 Bewertungen. Sie misst 13 verschiedene Körperwerte, darunter das Körperfett, das fettfreie Körpergewicht, das subkutane Fett, das viszerale Fett, das Körperwasser und vieles mehr. Die Messwerte werden dann via Bluetooth an die App übertragen, die Sie sich kostenlos auf Ihr Smartphone mit iOS oder Android laden können. Dort werden die Werte ausgewertet und protokolliert.

Fazit

Möchten Sie eine genaue Messung Ihres Körperfettanteils, hilft in der Regel nur der Gang zu einem Arzt oder in ein Fitnessstudio mit einer professionellen Körperfettwaage. Für den Hausgebrauch reichen aber auch die im Handel erhältlichen Modelle meist aus. Mit ihnen können Sie die Entwicklung Ihres Körpers im Auge behalten und sehen, ob Sie z.B. beim Abnehmen eher Körperfett verlieren oder Muskeln abbauen. Die gemessenen Werte sollten Sie allerdings nicht für bare Münze nehmen, sondern eben nur als Tendenz sehen.

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