WARNUNG! ▷ Melatonin bei Schlafstörung wahrscheinlich…

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In Deutschland leiden ein Viertel aller Deutschen an Schlafstörungen. Deshalb haben immer mehr Menschen Interesse an Schlafmitteln, um nachts die ersehnte und benötigte Ruhe zu bekommen. Nun wird ein neues Wundermittel angeboten, das nicht nur bei Schlafschwierigkeiten und -defiziten helfen soll, sondern auch antioxidative Effekte hat. Wir haben Melatonin genauer unter die Lupe genommen.

Was ist Melatonin?

Bereits vor über Hundert Jahren wurde von Wissenschaftlern und Medizinern entdeckt, dass der Körper selbst eine Substanz produziert, der ihn schläfrig werden lässt und zur Nachtruhe vorbereitet. Dieser körpereigene Wirkstoff heißt Melatonin und ist ein Hormon, welches von der Zirbeldrüse aus Serotonin hergestellt wird, und bei Tageslicht gehemmt wird. Das Hormon ist für den Tag-Nacht-Rhythmus unseres Körpers verantwortlich. Insbesondere bei Eintritt der Dunkelheit wird es freigesetzt.

Melatonin Wirkung

    Melatonin hat wichtige Aufgaben im menschlichen Körper:

  • Beeinflussung des Tages-Nacht-Rhythmus
  • Förderung des Schlafes
  • Unterstützung des Immunsystems
  • Verminderung von oxidativem Stress (Ausgleich der Stoffwechsellage)
  • Stärkung der Augenfunktion
  • Auswirkung auf weibliche Fortpflanzungshormone
  • Steuerung von Zellfunktionen
  • Schutz vor unerwünschter Strahlung

Wie wirkt sich das natürliche „Schlafhormon“ Melatonin auf den Körper aus?

Melatonin wirkt aber nicht nur als ein Schlafhormon, sondern hat auch eine antioxidative Wirkung, das heißt es fängt freie Radikale ab und verhilft somit vor Alterungsprozessen.
Untersuchungen zufolge soll das Hormon auch mit beachtlichen Ergebnissen zur Krebs-Behandlung eingesetzt worden sein. Es reduzierte demnach das Todesrisiko innerhalb eines Jahres auf über 60 Prozent im Vergleich zur medizinischen Versorgung ohne das Hormon. Jedoch sind diese Studien hinsichtlich der Wirksamkeit und Sicherheit von Melatonin bei der Krebsbehandlung noch nicht durch weitere unabhängige randomisiert kontrollierte Studien (RCT) bestätigt.

Sind Nebenwirkungen bekannt?

Wenn der Körper einen Melatoninmangel aufzeigt, dann kann inzwischen durch verschiedene Präparate nachgeholfen werden. Doch bei der Einnahme kann es auch zu unerwünschten Nebenwirkungen kommen, insbesondere wenn der Patient das Hormon länger als drei Monate zu sich nimmt.
Folgende Nebenwirkungen bei der Einnahme des Hormons sind möglich:

  • Schläfrigkeitsgefühl und Müdigkeit (auch tagsüber)
  • Unkonzentriertheit
  • Kreislaufprobleme
  • Schwindel
  • Kopfschmerzen
  • Schmerzen in der Brust, Herzstechen
  • Magenkrämpfe
  • Störung des natürlichen Schlaf-Wach-Rhythmus
  • Herbeiführen von psychischen Problemen, wie Reizbarkeit und Alpträume
  • Verringertes sexuelles Verlangen
  • Auslösen von Allergien, insbesondere während der Schwangerschaft und Stillzeit
  • Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten, insbesondere mit Anti-Thrombosemitteln, Antiepileptika und Antidepressiva

Die Risiken und Nebenwirkungen bei einer Langzeiteinnahme von Melatonin sind aktuell noch nicht hinreichend erforscht.

Einnahme und Dosierung von Melatonin

Melatonin wird in verschiedenen Präparaten in Form von Tabletten, Lutschtabletten, die sich unter der Zunge auflösen, Kapseln und Tropfen angeboten. In den USA wird das Hormon als ein Wundermittel angepriesen, welches in jedem Drogerie frei verkäuflich ist.
In Deutschland ist das Hormon bis zum jetzigen Zeitpunkt nur als Retardtabletten zugelassen. Diese Tabletten haben eine verzögerte Freisetzung der Substanz, so dass empfohlen wird sie nach der letzten Mahlzeit am Abend und kurz vor dem Zu-Bettgehen einzunehmen. Pro Tag sollten nicht mehr als 5 Milligramm Melatonin eingenommen werden. Jedoch variiert die Höchstdosis auch je nach Indikation und dem Patienten.

Für Melatonin als Nahrungsergänzungsmittel gibt es allerdings keine empfohlene Dosis, so dass jede Person selbst für die Einnahme verantwortlich ist und unbedingt von einer niedrigen Dosierung Gebrauch gemacht werden sollte.

Wie entsteht ein Melatoninmangel?

Mit zunehmendem Alter stellt der Körper weniger Melatonin her, wobei sich die Schlafdauer vermindert und öfter Schlafstörungen auftreten können. Die richtige Balance von Melatonin kann auch durch Schichtarbeit oder Fernflüge mit einem verbundenen Jetlag negativ beeinflusst werden.

Aber nicht nur ein Melatoninmangel kann zu gesundheitlichen Problemen führen. Bei zu geringem Tageslicht, besonders im Winter, kann der Melatoninspiegel tagsüber erhöht bleiben, so dass es zu Müdigkeit, Schlafstörungen und Winterdepressionen kommen kann. Der Melatoninhaushalt kommt dadurch aus dem natürlichen Gleichgewicht.

Woran erkennt man einen Melatoninmangel?

Mediziner und Forscher stellen einen Melatoninmangel insbesondere bei Menschen ab dem 55. Lebensjahr fest. Als Anzeichen für einen individuellen Mangel sehen Mediziner eine hochgradige Epiphysenverkalkung an. Wissenschaftler konnten Zusammenhänge zwischen einem erhöhten Anteil von verkalktem Gewebe und entsprechenden Symptomen wie Schlafproblemen und fehlender Beständigkeit des Schlaf-Wach-Rhythmus feststellen.

Erfahrungen mit Melatonin

Im Internet wird auf mehreren Foren über das Thema Melatonin diskutiert. Viele Nutzer sind von der Wirkung Melatonins begeistert und einige ziehen es herkömmlichen Schlafmitteln vor. Andere wiederum weisen auch daraufhin, dass die Dosis nach einer gewissen Zeit erhöht werden muss um einen positiven Effekt bei zu behalten und Nebenwirkungen zu vermeiden.

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Die Wirkung von Melatonin bei Kindern

Grundsätzlich stellt der menschliche Körper selbst genügend Melatonin her; insbesondere Kinder, so dass diesen kein zusätzliches „Schlafhormon“ zugeführt werden muss. Jedoch gibt es wie immer im Leben auch hier Ausnahmen. Kinder mit bestimmten Erkrankungen oder Einschränkungen können von der Wirkungsweise des Hormons profitieren.

    Bei folgenden Krankheitsbildern kann die Einnahme von Melatonin bei Kindern günstige Effekte haben:

  • Autismus
  • ADHS
  • Asperger-Syndrom
  • Entwicklungsstörungen verschiedenster Art
  • Neurologische Probleme
  • Blindheit
  • Schwerwiegenden Schlafstörungen
  • Infantile Zerebralparese (Bewegungsstörungen aufgrund von frühkindlicher Hirnschädigungen)

Nach bisherigen medizinischen Resultaten scheint Melatonin für Kinder eine erstaunlich sichere Therapie mit guten Effekten zu sein. Wichtig ist natürlich, dass es nur nach ärztlicher Beratung und kontrolliert sowie richtig dosiert verabreicht wird. Unerwünschte Nebenwirkungen, wie beispielsweise Schläfrigkeit am Morgen, vorübergehenden Kopfschmerzen und Bettnässen, bei Kindern konnten in einer kleinen Minderheit beobachtet werden.

Ist Melatonin verschreibungspflichtig oder rezeptfrei?

In den USA ist das Hormonpräparat rezeptfrei und somit frei verkäuflich. Melatonin-Präparate werden dort als Nahrungsergänzungsmittel verkauft. Doch das Internet macht es möglich, dass über US-amerikanische Hersteller und Anbieter das Hormon bestellt werden kann und zwar ganz ohne Rezept. Davon ist dringend abzuraten, da es mit einigen Risiken verbunden ist, Melatonin ohne ärztliche Kontrolle zu sich zu nehmen, außerdem ist es illegal.

Das Hormon Melatonin ist in Deutschland grundsätzlich als Medikament verschreibungspflichtig. Es ist seit 2007 durch die Europäische Kommission als Arzneimittel zur kurzfristigen Behandlung von beruhenden Schlafstörungen, einer sogenannten primären Insomnie bei Patienten über 55 Jahren zugelassen. In den meisten Fällen werden die Kosten von Melatonin-Retardpräparaten von den Krankenkassen übernommen.

Wo kann man Melatonin kaufen? Bei dm oder in Apotheken?

Melatonin ist in Deutschland nicht in Drogeriemärkten erhältlich, da es sich um ein verschreibungspflichtiges Medikament handelt. Nur gegen Vorlage eines vom Arzt ausgestellten Rezeptes kann das Präparat in einer Apotheke gekauft werden. Derzeit ist nur „Circadin“ als Arzneimittel bundesweit erhältlich.

Jedoch greifen clevere Hersteller zu einigen Mitteln, um den strengen EU-Vorschriften aus dem Weg zu gehen. Wird Melatonin als diätetisches Lebensmittel auf dem Markt angeboten, dann ist das „Schlafhormon“ und Wundermittel auch in deutschen Onlineshops erhältlich. Dort werden sie mittlerweile als Nahrungsergänzungsmittel angeboten.

Fazit – Hilft Melatonin bei Schlafstörungen?

Ja, bei einem vorhandenen Mangel an Melatonin können durch dessen Einnahme Schlafschwierigkeiten beseitigt. Jedoch sollte die Ursache der Schlafprobleme ergründet werden.

Sollte Melatonin unregelmäßig eingenommen werden, so sind bei Schlafstörungen wahrscheinlich keine Nebenwirkungen zu befürchten und es stellt so eine gute Alternative zu Schlafmitteln. Doch der Griff zu Tabletten kann niemals eine gute Dauerlösung für die Bekämpfung von Problemen und Defiziten sein.