Linalool ist ein beliebter Inhaltsstoff vieler Kosmetikprodukte. Dennoch ist es bekannt dafür Allergien auszulösen. Ist es dann tatsächlich noch so unbedenklich? Schadet es den Anwendern, und ist es sogar giftig oder krebserregend?
Was ist Linalool?
Linalool ist ein natürlicher Stoff, der als freier Alkohol unter anderem in Kräutern wie Basilikum, Koriander, Oregano oder Thymian vorkommt. Neben dem natürlichen Vorkommen kann der Stoff auch synthetisch hergestellt werden. Die industrielle Produktion ist im Vergleich zur natürlichen Gewinnung jedoch nur eine Randerscheinung.
Der Duftstoff ist farblos und hat einen angenehm blumigen Eigengeruch. Es gehört der Familie der Monoterpene an und findet seinen Einsatz häufig als Inhaltsstoff in ätherischen Ölen, Parfümen oder anderen Kosmetika. Auch als Duftstoff in Wasch- oder Reinigungsmitteln kommt Linalool häufig vor.
Im medizinischen Bereich wird es im Rahmen einer Aromatherapie zu Inhalationen oder zur Behandlung von Verdauungsbeschwerden verwendet.
Nicht zu verwechseln ist es mit dem ähnlich klingelnden Lanolin. Lanolin ist ein Sekret aus den Talgdrüsen des Schafes und wird ebenfalls häufig in Kosmetikprodukten eingesetzt.
Strukturformel von Linalool
Die chemische Darstellungsweise liefert Informationen über die Verbundenheit einzelner Atome in einem Molekül und deren Raumanordnung. Eine Strukturformel wird vor allem in der organischen Chemie verwendet.
Die genaue Strukturformel von Linalool lautet (CH3)2C=CHCH2CH2(OH)(CH3)CH=CH2.
Wie wirkt Linalool?
Linalool verbessert den Geruch eines Produkts und wirkt desodorierend. Daher ist der Duftstoff ein beliebtes Mittel der Wahl in kosmetischen und medizinischen Produkten. Im naturmedizinischen Bereich kommt es als natürliche Einschlafhilfe, als Entzündungshemmer und zur Behandlung von Narben und Hautproblemen eingesetzt.
Der Einsatz bei Krankheiten wie Multiple Sklerose, chronischen Schmerzleiden oder Arthritis ist in der vermuteten schmerzlindernden Wirkung begründet.
Linalool-Verwendung in der Kosmetik
In Kosmetika wird Linalool als Geruchs- und Geschmacksträger verwendet. Der Stoff wirkt desodorieren und gibt den Produkten einen angenehmen, einzigartigen Geruch. Der deklarierungspflichtige Inhaltsstoff wird neben Rasierwassern, Deodorants und Parfüms auch in Cremes, Lotion oder anderen Kosmetikprodukten verwendet.
Neben dem kosmetischen Bereich werden auch Waschmittel oder Haushaltsreiniger mit dem Duftstoff parfümiert.
Linalool in Cremes
Neben der Wirkung ist auch der Geruch einer Creme ein entscheidender Faktor für die Kaufentscheidung. Hier findet sich Linalool wieder. Neben dem guten Geruch ist es zudem vollkommen unbedenklich für unsere Haut.
Denn im Gegensatz zu sogenannten komedogenen Inhaltsstoffen begünstigt es keine Hautunreinheiten oder -entzündungen. Es gilt daher als „nicht komedogener Inhaltsstoff“. Ab wann ein Inhaltsstoff als komedogen gilt, unterliegt keiner gesetzlichen Regelung. Hersteller nutzen diese Gesetzeslücke teilweise aus und bewerben einzelne Inhaltsstoffe fälschlicherweise als nicht komedogen.
Ist Linalool vegan?
Natürlich gewonnenes Linalool ist rein pflanzlich und gilt somit als 100 % vegetarisch und vegan.
ACHTUNG: Ist Linalool schädlich?
Der pflanzliche Inhaltsstoff gilt als nicht schädlich und bedenkenlos empfehlenswert. Zudem gilt er als nicht komedogen und somit auch als unschädlich für unsere Haut.
Die Kosmetikseite Hautschutzengel unterteilt kosmetische Inhaltsstoffe nach verschiedenen Kriterien in ihre jeweilige Bedenklichkeit. Linalool wird hier als vollkommen unbedenklich eingestuft.
Sicherheitsdatenblatt für reines Linalool
Ein Sicherheitsdatenblatt gibt unter anderem Auskunft über die Zusammensetzung, eventuelle Gefahren, die genaue Bezeichnung und andere sicherheitsrelevante Aspekte eines Stoffes oder chemischen Mischung.
Das Sicherheitsdatenblatt für Linalool können Sie hier einsehen.
Ist Linalool giftig oder krebserregend?
Linalool gilt als harmloser pflanzlicher Inhaltstoff. Aufgrund der leichten Entflammbarkeit ist darauf zu achten, Kontakt mit offenem Feuer zu vermeiden. Auch direkter Kontakt mit Augen und Schleimhäuten ist zu meiden. Anhaltspunkte dafür, giftige oder krebserregend zu sein, konnten wir nicht finden.
Duftstoffallergiker aufgepasst: Die Linalool Allergie
Zwar gilt Linalool als harmlos und gut verträglich, Vorsicht besteht jedoch für Allergiker oder Personen, bei welchen Überempfindlichkeiten bekannt sind, denn für diesen Personenkreis gilt der Duftstoff als problematisch. Bei den ersten Symptomen einer Allergie ist das entsprechende Produkt abzusetzen und ein Allergologe aufzusuchen. Dieser kann mittels eines Allergietests die richtige Diagnose stellen.
Da Linalool nicht nur in Kosmetika vorkommt, sondern auch in Haushaltsreinigern und Waschmitteln, kann ein Zusammenhang zwischen den Symptomen und der Allergie schwerfallen. Als Raumerfrischer in öffentlichen Einrichtungen können die kleinen Duftmoleküle nicht nur auf die Haut wirken, sondern werden direkt über die Atemwege eingeatmet. Im schlimmsten Fall drohen hier schwere Atemwegssymptome.
Die Therapie der Allergie hängt mit den entsprechenden Symptomen zusammen. Ekzeme, Hautrötungen oder Juckreiz können mit einer entzündungshemmenden Creme (z.B. Cortison) behandelt werden.
Eine vollständige Heilung dieser Allergieform gibt es derzeit nicht. Einzig das Vermeiden des allergenen Stoffes kann einen Allergieschub verhindern.
Dies ist insbesondere dann problematisch, wenn der deklarierungspflichtige Inhaltsstoff lediglich als „Parfum“,“Fragrance“ oder „Aroma“ gekennzeichnet wird. Hier gilt es im Zweifelsfall, das Produkt nicht zu verwenden.
Auch Räucherstäbchen, Duftlampen oder Raumsprays sollten gemieden werden. Bei Kosmetika, Wasch- und Reinigungsmitteln sind duftstofffreie Produkte zu bevorzugen.
Symptome der Allergie
Als häufigstes Symptom ist ein starker Juckreiz, insbesondere an der Kontaktstelle, zu beobachten. Rötungen und Schwellungen können begleitend entstehen. Das Ausmaß der Symptome variiert und ist abhängig vom Schweregrad der Allergie. Erste Symptome können direkt nach der Reaktion oder aber zeitversetzt auftreten. Bei langanhaltendem Kontakt können sich die Hautprobleme zu einer chronischen Hautentzündung (allergisches Ekzem) entwickeln oder die Haut beginnt, sich abzuschuppen.
Betroffene berichten zudem von Symptomen wie allgemeinem Unwohlsein, Kopfschmerzen, Übelkeit oder Kreislaufproblemen.
Gefährlich werden die Symptome, wenn sie sich auf die Atemwege ausdehnen. Luftnot und Asthmaanfälle können lebensgefährlich werden. Bei den ersten Symptomen einer allergischen Reaktion sollte daher ärztlicher Rat eingeholt werden.
Haben Sie bereits Erfahrungen mit Linalool gemacht? Dann lassen Sie auch andere daran teilhaben oder aber tauschen Sie sich mit anderen Anwendern aus. Nutzen Sie dazu einfach die Kommentarfunktion unter diesem Beitrag.
Wo kann man Linalool kaufen?
Die Auswahl der Möglichkeiten Linalool zu kaufen ist groß. Lokal ist es über Apotheken oder Kosmetikstudios erhältlich.
Zudem haben verschiedene große Hersteller wie Weleda oder Dr. Hauschka nebst zahlreichen großen Onlineshops wie Amazon den Duftstoff in der Produktpalette.
Auch dm bietet on- und offline verschiedenste Reinigungs- und Pflegeprodukte, welche Linalool enthalten.
Fazit
Linalool ist ein unbedenklicher, natürlicher Inhaltsstoff, welcher unsere Cremes und Tiegelchen gut duften lässt, ohne dass wir Bedenken haben müssen, dass der nicht komedogene Stoff unserer Haut schadet. Der natürliche Alkohol ist vegan und liefert keine Anhaltspunkte dafür, giftig oder krebserregend zu sein.
Allergiker sollten bei Produkten mit Linalool jedoch besondere Vorsicht walten lassen, da ansonsten schwere Symptome wie Luftnot drohen. Im Falle einer Allergie hilft nur der vollständige Verzicht auf Linalool Produkte.
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Linalool läßt bei mir die Zunge anschwellen, ich kann nicht einatmen, und allgemeines elendes Gefühl