EXPERTEN WARNEN ᐅ Adipositas krebserregend & lebensgefährlich?

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Adipositas, auch unter der Bezeichnung Fettleibigkeit oder Fettsucht bekannt, gilt in Deutschland nicht direkt als Erkrankung, sondern wird als körperlicher Zustand oder als eine chronische Gesundheitsstörung definiert. Die Folgen von Adipositas können jedoch zu lebensgefährlichen Erkrankungen führen und sollten als Warnung wahrgenommen werden. Wir haben uns mit diesem Krankheitsbild auseinandergesetzt und informieren nachfolgend über sämtliche Gefahren in Bezug auf Adipositas.

Was ist Adipositas? – Definition

Die Definition von Adipositas lautet Esssucht oder Fettleibigkeit/Fettsucht. Hierbei handelt es sich um eine Essstörung, die ein starkes Übergewicht nach sich ziehen kann. Hierbei kommt es in der Regel zu einer über das normale Maß hinausgehende Vermehrung des Körperfettes mit nicht seltenen krankhaften Auswirkungen. Die Weltgesundheitsorganisation definiert die Adipositas mit dem Körpermassindex (BMI) von 30 Kg/m², wobei es drei verschiedene Schweregrade gibt. Die Verteilung des Körperfettes von Bauchumfang und das Taille-Hüft-Verhältnis sind dabei ausschlaggebend.

Was ist Präadipositas? – Unterschiede

Bei der Präadipositas handelt es sich um die Vorstufe der Adipositas. Präadipositas bezeichnet ein zu hohes Körpergewicht in Relation zur Körpergröße des Betroffenen.

Welche Folgen bringt die Fettsucht mit sich?

Fettleibigkeit kann schwere gesundheitliche Schäden zur Folge haben. Hierzu gehören:

  • Diabetes Typ 2
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Arthrose
  • Schlafapnoe
  • Fettleber, Gallensteine
  • Bestimmte Krebsarten

Zusätzlich kann es bei starkem Übergewicht zu Bluthochdruck und Arteriosklerose sowie einer daraus resultierenden Niereninsuffizienz kommen. Je schwerwiegender eine Adipositas eingestuft wird, desto höher steigt das Risiko, an einer Folgeerkrankung wie Schlaganfall oder Herzinfarkt zu erkranken.

Experten decken auf: Übergewicht weltweit größte Gesundheitsgefahr

Die Gesundheitsbehörde der vereinten Nationen erklärte Übergewicht zur weltweit größten Gesundheitsgefahr. Übergewicht soll sogar Krebs auslösen können. SWR hat dazu bereits einen TV-Bericht veröffentlicht, den ich euch keinesfalls nicht vorenthalten möchte!

Umso erschreckender ist es, wenn man sich nun die Häufigkeit allein in Deutschland ansieht und feststellt, wie viele Menschen betroffen sind…

Häufigkeit in Deutschland

In Deutschland leiden nach den Daten des Robert-Koch-Instituts in Berlin etwa 24 Prozent aller Männer und Frauen an starkem Übergewicht. Hierbei verteilt sich die Fettleibigkeit wie folgt:

  • Grad 1 der Adipositas mit einem BMI zwischen 30 und 35: 17 Prozent
  • Grad 2 der Adipositas mit einem BMI zwischen 35 und 40: 5 Prozent
  • Grad 3 der Adipositas mit einem BMI über 40: 2 Prozent

Adipositas bei Kindern

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In den vergangenen Jahren hat die Adipositas bei Kindern und Jugendlichen stark zugenommen. Inzwischen leiden rund 6 Prozent der deutschen Kinder und Jugendliche an dieser Esssucht. Übergewicht kann gesundheitliche Folgen haben. Für übergewichtige Kinder gilt dies noch mehr, als bei übergewichtigen Erwachsenen. Zu den gesundheitlichen Folgen von Fettleibigkeit bei Kindern gehört zum Beispiel Arthrose oder Gicht. Aber auch Typ-2-Diabetes kann eine Folge von schwerem Übergewicht bei Kindern sein. Zudem kann starkes Übergewicht bei Kindern auch seelische Folgen haben. Im schlimmsten Fall kann es zu psychischen Störungen bis hin zu Depressionen kommen.

Adipositas Symptome

Die Symptome von Adipositas können äußerst vielfältig sein. Bei den ersten Symptomen von einer Fettleibigkeit handelt es sich neben den spürbar körperlichen Beschwerden, um fehlende Ausdauer und schnelle Ermüdung. Hierzu gesellen sich häufig starkes Schwitzen sowie Kurzatmigkeit. Die Beweglichkeit wird durch die Gewichtszunahme eingeschränkt und es kann zu Schmerzen in der Wirbelsäule, der Hüfte oder den Knien kommen. In der Folge kann sich ein Gelenkverschleiß (Arthrose) entwickeln.

BMI Rechner – Adipositas Grad 1, 2 und 3

Die Fettsucht wird in drei unterschiedlichen Graden definiert, die sich anhand des Body Maß Index wie folgt verteilen:

  • Grad 1 Adipositas: BMI zwischen 35 und 34,9
  • Grad 2 Adipositas: BMI zwischen 35 und 39,9
  • Grad 3 Adipositas: BMI über 40

Ausschlaggebend für eine Fettleibigkeit ist allerdings nicht nur der BMI, sondern ebenfalls die Verteilung der Fettanteile am Körper. Der Grund für die Definition von Adipositas in drei Schweregrade ist aus medizinischer Sicht deshalb sinnvoll, weil zum einen der Schweregrad des Übergewichtes maßgeblich für ein eventuelles Risiko von Folgeerkrankungen ist. Zum anderen richtet sich auch die Therapie nach dem jeweiligen Schweregrad der Esssucht.

Adipositas per magna

Bei Adipositas per magna handelt es sich um die schwerste Form der Fettleibigkeit. Betroffene sind stark übergewichtig und müssen mit schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen rechnen, falls es nicht zu einer Gewichtsregulierung kommt. Die Adipositas per magna ist ebenfalls unter dem Begriff morbide Adipositas bekannt, da dieses Krankheitsbild im weiteren Verlauf zu einer Vielzahl von Folgeerkrankungen führen kann.

Die häufigsten Adipositas Ursachen

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In der Regel ist Fettleibigkeit eine Folge eines unausgeglichenen Energiehaushalts. Hierbei werden mehr Kalorien aufgenommen, als tatsächlich verbraucht werden. In der Folge werden die überschüssigen Kalorien vom Körper in Form von Fett eingelagert. Die Ursachen für eine Adipositas können sehr vielfältig und unterschiedlich sein. In erster Linie gehören die Ernährung sowie der Lebensstil zu den Ursachen einer Esssucht. Aber auch eine genetische Veranlagung, bestimmte Krankheiten oder psychologische sowie soziale Faktoren können zu einer Gewichtszunahme beitragen.

Adipositas Behandlung

Die Behandlung für Fettleibigkeit besteht in erster Linie in Bewegung sowie eine Ernährungsumstellung. Sobald der Körper weniger Kalorien erhält, als tatsächlich benötigt werden, kommt es zu einer Gewichtsreduzierung. Aus diesem Grund wird bei einer Adipositas Behandlung zunächst die Kalorienzufuhr durch eine dauerhafte Ernährungsumstellung reduziert. Gleichzeitig wird der Kalorienverbrauch durch körperliche Aktivität erhöht. Welche Therapiemaßnahmen weiterhin zum Einsatz kommen können, ist vom Schweregrad der Fettsucht abhängig.

Kur

Eine Kur für an Adipositas erkrankte Menschen kann bei der Krankenkasse beantragt werden. Diese kann zwischen 4 und 12 Wochen dauern, je nach Schweregrad der Esssucht. Während des Kuraufenthalts wird die Ernährung umgestellt und ein sportliches Aktivitätsprogramm erarbeitet. Darüber hinaus werden die Gewohnheiten verändert und verinnerlicht, so dass es später zu Hause nicht zu einem Rückfall kommt.

Therapie durch Medikamente

Medikamente kommen bei einer Adipositas in der Regel erst dann zum Einsatz, wenn alternative Therapiemaßnahmen nicht anschlagen, der BMI über 30 ansteigt oder wenn es bereits zu gesundheitlichen Problemen gekommen ist. Eine Therapie mit Medikamenten kann allerdings ebenfalls unterstützend bei diätetischen oder verhaltenstherapeutischen Maßnahmen zum Einsatz kommen. Mit dem Wirkstoff Orlistat kann zum Beispiel die Fettaufnahme im Darm reduziert werden.

Chirurgische Eingriffe

Chirurgische Eingriffe werden bei Adipositas häufig dann erwogen, wenn das Krankheitsbild den 3. Schweregrad erreicht hat und damit über einem BMI von 40 liegt. Hierbei können unterschiedliche Verfahren zum Einsatz kommen, welche dasselbe Ziel haben: Das Magenvolumen zu verkleinern oder zu verhindern, dass Nährstoffe vom Dünndarm aufgenommen werden. Eine häufig angewandte Methode ist hierbei das Gastric Banding, wobei ein Silikonband um den oberen Teil des Magens gelegt wird, so dass der Magen verkleinert wird.

Hilfe durch Zentrum und Klinik

Hilfe für an Adipositas Erkrankte gibt es ebenfalls in Zentren oder Kliniken. Hier wird gemeinsam ein Ernährungsprogramm sowie ein sportliches Aktivitätsprogramm mit den Betroffenen erarbeitet. Zusätzlich finden die Betroffenen in diesen Anlaufstellen Ansprechpartner oder weitere Betroffene, mit welchen ein verbaler Austausch über alltägliche Probleme mit Adipositas stattfinden kann.

Fazit – Ist Adipositas lebensgefährlich?

Selbst wenn Adipositas in der Medizin nicht als lebensgefährlich eingestuft wird, die Folgeerkrankungen können ganz klar lebensgefährlich werden. Fettleibigkeit kann zu Herz- und Schlaganfällen, Niereninsuffizienz oder einer sogenannten Fettleber führen. Darüber hinaus kann es zu Gelenkerkrankungen oder Diabetes Typ 2 kommen. Bei Übergewicht empfiehlt es sich, rechtzeitig Hilfe in Anspruch zu nehmen, damit es gar nicht erst zur Fettsucht kommt.