EXPERTE WARNT! ▷ Heilfasten wirkungslos und sogar GEFÄHRLICH?

Heilfasten Beitragsbild

Heilfasten wirkungslos gefährlich

Fasten liegt aktuell im Trend. Als eine der gesündesten Varianten gilt das Heilfasten, doch stimmt das wirklich? Kann man mit dem Heilfasten tatsächlich so gesund und einfach abnehmen wie immer behauptet wird? Wir sind der Sache auf den Grund gegangen!

Was ist Heilfasten?

Heilfasten ist eine Methode, die gewöhnlicherweise zur Entschlackung oder Regeneration des Körpers eingesetzt wird. Gerne wird diese Form des Fastens auch angewandt, um Gewicht zu reduzieren. Durch das Heilfasten verschiebt sich der Stoffwechsel in wenigen Tagen in den sogenannten Katabolismus. Dabei senken sich Blutzuckerspiegel und Blutdruck. Der Körper greift dann auf Fettreserven zurück, wobei auch Muskeln abgebaut werden, um Proteine zu erhalten. Fastende verlieren im Durchschnitt pro Tag etwa 160 g Fett und 75 g Muskeln.

Heilfasten Dauer – Wie lange soll man fasten?

Grundsätzlich kann man sagen, dass ein gesunder Mensch nach etwa 40 Tagen fasten sein körperliches Limit erreicht hat. Jedoch sollte man den Bogen nicht überspannen. Die normalen Fastenzeiten liegen zwischen sechs und vierzehn Tagen. Da es einer gewissen Vor- und Nachbereitungszeit beim Heilfasten bedarf, sollte man sich insgesamt zirka zwei bis drei Wochen Zeit dafür nehmen.

Meist ist Heilfasten keine einmalige Angelegenheit. Erfahrungen und Berichte zeigen, dass regelmäßiges Fasten zur Reduzierung von Gewicht beziehungsweise zur Erhaltung des Gewichtes beitragen kann. Es gibt keine allgemein gültigen Regeln über eine Fastenhäufigkeit, denn schließlich ist jeder Mensch und jeder Körper anders. Aber während unserer Recherchen konnten wir herausfinden, dass eine ein- bis zweimalige Heilfastenkur im Jahr zu empfehlen ist. Häufigeres Fasten birgt hingegen das Risiko den berühmt berüchtigten Jo-Jo-Effekt hervorzurufen.

Anleitung – Richtig Heilfasten erklärt

Wie bei allen anderen Diät- und Schonkost-Methoden sollte man auch das Heilfasten richtig anwenden, um seinen Körper etwas Gutes zu tun und ihm nicht zu schaden. Wir stellen verschiedene Methoden des Heilfastens vor.

Heilfasten nach Buchinger

Diese Vorgehensweise ist die wohl am häufigsten angewendete Heilfasten-Methode, die bereits vor über 80 Jahren ins Leben gerufen wurde. Dabei liegt der Schwerpunkt auf einer reinen Trinkkur. Diese besteht aus Gemüsebrühen, Säften und Tees. Wie der Name der Methode schon sagt, stammt sie von Otto Buchinger, einem deutschen Internisten, der bereits 1920 die erste Heilfastenklinik in Deutschland eröffnete. Da er selbst unter schwerem Gelenkrheuma litt, fand Otto Buchinger Linderung durch das Heilfasten.

Buchinger Heilfasten wird hauptsächlich in Kliniken durchgeführt. Der Grund dafür ist, dass zunächst eine komplette Darmentleerung eingeleitet wird und dann für zirka fünf Tage mit dem eigentlichen Fasten begonnen wird. Wichtig ist hier, dass man mindestens drei Liter Flüssigkeit über den Tag verteilt aufnimmt. Dazu gehören: Kräutertees,Gemüsebrühe oder Gemüsesaft, Mineralwasser und Obstsäfte. Pro Tag nimmt man etwa 500 Kalorien zu sich.

Zudem werden die Fastentage von Yogaübungen oder leichter sportlicher Betätigung begleitet. Am Ende der Fastenzeit nach Buchinger findet das sogenannte Fastenbrechen statt – es gibt einen Apfel und eine Gemüsesuppe. Der Körper soll nun langsam an leichte Kost und ein bewusstes Essverhalten gewöhnt werden.

10 Tage Heilfasten

Das Heilfasten von 10 Tagen kann man in das folgende Schema aufteilen:

  • drei Entlastungstage
  • fünf Vollfastentage
  • zwei Aufbautage

Dazu gehört aber auch eine Woche vor der Fastenkur, die als Vorbereitung dient. In dieser Zeit können Termine und Einkäufe so abgestimmt werden, dass Sie die Heilfastenzeit entspannt angehen können. Verpflichtungen, Events, Einladungen und Stress sollten während dieses Zeitraumes möglichst vermieden werden. Das hilft die Kur durchzuhalten.

Entlastungstage

Die Entlastungstage betreffen die ersten drei Tage. Am ersten Entlastungstag können Sie noch ziemlich normal essen. Jedoch sollte man auf folgendes verzichten beziehungsweise den Konsum stark einschränken:

  • fettige und zuckerhaltige Nahrungsmittel
  • Süßigkeiten
  • Alkohol
  • Fleisch
  • Wurst
  • Milchprodukte wie Joghurt und Käse
  • Eier

Am zweiten Entlastungstag wird die Ernährung weiter vermindert. Die Konzentration liegt beispielsweise auf:

  • Gemüse
  • Obst
  • Vollkornbrot, wenig
  • Salat mit Pellkartoffeln und Kräuterquark
  • Gemüsesuppe

Am dritten Entlastungstag sieht es ähnlich wie am zweiten Tag aus. Jedoch werden die Kartoffeln weggelassen. Am Abend wird keine Mahlzeit mehr eingenommen, sondern das Abführen beginnt.

Vollfastentage

Der vierte bis achte Tag stellen die Vollfastentage dar. In diesen nächsten fünf Tagen nimmt man keine feste Nahrung zu sich, sondern nur Wasser, Gemüsebrühe, Brottrunk, Gemüsesäfte, Kräutertees. Wichtig ist, sich viel Ruhe und Entspannung zu gönnen.

Aufbautage

Bei Tag neun und zehn handelt es sich um die sogenannten Aufbautage. Diese Zeit sollte man nicht unterschätzen, denn sie ist für den hauptsächlichen Erfolg des Heilfastens verantwortlich. Das Essen von festen Mahlzeiten sollte man langsam mit einem Apfel angehen. Zur Gemüsebrühe oder Tomatencremesuppe darf man nun auch etwas Vollkornbrot oder Knäckebrot essen. Am zehnten Tag kann man leichte Nahrung zu sich nehmen, ähnlich wie beim zweiten Abbautag. Aber auf Fleisch, Wurst und Eier sollte man verzichten.

5 Tage Heilfasten

Wer nur wenig Zeit hat, der kann sich auch für ein fünftägiges Heilfasten entscheiden. Auch diese kurze Fastenkur kann effektiv sein, wenn man den richtigen Ablauf wählt.

Eine 5 Tage Heilfasten-Kur gliedert sich in:

  • zwei Entlastungstage
  • zwei Vollfastentage
  • einen Aufbautag

Auch hier sollte man sich eine Woche vor dem Heilfasten die Zeit nehmen, sich auf die fünf Tage vorzubereiten. Stress, Hektik und Termine herunterfahren und auf gewisse Nahrungsmittel wie Zucker, Fleisch, Fett, Alkohol und Kaffee verzichten, damit der Körper sich bereits langsam auf das Heilfasten einstellen kann. Der Übergang wird somit erleichtert.

Entlastungstage

Die Entlastungstage sind die Tage eins und zwei. Dabei soll der Körper sanft in den Fasten-Stoffwechsel gebracht werden.

Am ersten Entlastungstag sollten Sie komplett auf Fleisch, Wurst, Eier und Milchprodukte sowie Alkohol, Kaffee, schwarzen und grünen Tee und Zucker verzichten. Nehmen Sie nur leichte und gesunde Mahlzeiten mit viel Obst und Gemüse zu sich und sehen Sie von Zwischenmahlzeiten ab.

Am zweiten Entlastungstag gibt es:

  • frisches Obst und eine Scheibe Vollkornbrot
  • Kräuter, Gurken, Tomaten oder anderes rohes Gemüse
  • gedünstetes Gemüse oder Gemüsesuppe
  • Salat

Am Abend wird nichts mehr gegessen, denn es beginnt die Darmentleerungsphase.

Vollfastentage

Der dritte und vierte Tag stellen die Vollfastentage dar. Der Körper soll sich nun auf den Fasten-Stoffwechsel einstellen. Es wird keine feste Nahrung mehr zu sich genommen, sondern:

  • Gemüsesäfte
  • Gemüsebrühe
  • Wasser
  • Kräutertees

Aufbautag

Der fünfte Tag ist der Aufbautag und stellt das sogenannte Fastenbrechen dar. Eine langsame Umstellung auf leichtes, normales Essen ist enorm wichtig.

Rezepte für das Heilfasten

Fastensuppe Heilfasten

Bei unserer Recherche fanden wir im Internet unzählige Rezepte für das Heilfasten. Wir stellen hier eine Fastensuppe vor:

Eine Fastensuppe ist ein Gemüsesud, welcher mit Gemüse nach Belieben, aber am besten natürlich aus der Saison, zubereitet wird. Diese Suppe stellt einen wichtigen Lieferant basischer Stoffe und eine warme Mahlzeit während des Heilfastens dar.

Zutaten (Vorschläge):

  • Kartoffeln
  • Karotten
  • Sellerie
  • Lauch
  • Pastinaken
  • Petersilienwurzeln
  • Fenchelknollen
  • Zucchini
  • Brokkoli
  • Paprika
  • Zwiebeln
  • Kümmel
  • Liebstöckel
  • Lorbeerblatt
  • Pfefferkörner
  • Petersilie
  • Haferflocken

Zubereitung:

Gemüse putzen, waschen und zerkleinern. Dieses dann mit den Haferflocken zusammen in einen Topf mit kaltem Wasser geben. Je nach Gemüsesorten und Belieben zirka eine halbe bis eine ganze Stunde kochen lassen. Nach Bedarf würzen. Mindestens eine Stunde zugedeckt ziehen lassen und anschließend abseihen.

Bereits vor den eigentlichen Fastentagen kann man einen großen Topf Suppe zubereiten und dann einfrieren, so dass man sich jeden Tag eine Portion ganz einfach und schnell warm machen kann. Das Gemüse kann dann wunderbar an den Entlastungstagen gegessen werden.

Kann man durch Heilfasten abnehmen?

Fasten ist keine Diät, bei der man sich permanent über einen längeren Zeitraum herum quälen muss. In kürzester Zeit purzeln die Pfunde. Doch beim Heilfasten hat man nicht nur schnelle Erfolge, was das reduzieren des Gewichts betrifft, sondern auch weitere Effekte:

  • Der Körper greift Fettdepots an und ernährt sich von ihnen.
  • Das Hungergefühl verschwindet nach zwei bis drei Tagen
  • Fasten bringt ein besseres Selbstbewusstsein.
  • Der Geschmacks- und Geruchssinn werden geschärft und somit auch optimiert.
  • Durch das Heilfasten hat man mehr Motivation sich zu bewegen.
  • Durch regelmäßiges Heilfasten lernt man das Essen wertzuschätzen.

Während dem Heilfasten sollte man es mit dem Sport nicht übertreiben. Bewegung während dieser Zeit ist jedoch wichtig, um zu verhindern, dass Muskeln abgebaut werden. Zudem kann dadurch die Fettverbrennung weiter angeregt werden.

EXPERTE WARNT! ▷ Heilfasten wirkungslos und sogar GEFÄHRLICH?

Bei unseren Recherchen fanden wir aber auch Stimmen, die sich gegen das Heilfasten aussprechen wie beispielsweise der Ernährungsberater und Vorsitzende des Deutschen Kompetenzzentrums Gesundheitsförderung und Diätetik, Sven-David Müller-Nothmann. In einem Interview mit Zeit online, äußert er sich zum Heilfasten.

Er hält dies nicht nur für ineffektiv, sondern sogar für gefährlich. Müller-Nothmann sieht die größte Schwierigkeit im Fasten darin, der menschliche Organismus darauf ausgerichtet ist täglich, zumindest aber jeden zweiten oder dritten Tag, mit Nahrung versorgt zu werden. Fastet man falsch oder auch zu lange, dann könne dies mit Nebenwirkungen behaftet sein.

Der Ernährungsexperte meint, dass Fasten der unmittelbare Weg sei, über den Jo-Jo-Effekt dick zu werden und Cellulite zu bekommen. Folgende negative Effekte könnten auftreten:

  • Schwindelgefühl
  • Kreislaufprobleme
  • Zittern
  • Kopfschmerzen
  • psychische Probleme

Er erklärt, dass Fasten ein künstlich hervorgerufenes Verhungern sei, bei dem der Organismus glaube, es herrsche eine Hungersnot. Deshalb würden alle Notsysteme, die uns am Leben erhalten sollen, aktiviert. Wir zitieren Müller-Notmann: „Fasten ist Humbug. Hokus-Pokus. Zu sich selbst kommen kann man auch anders, indem man sich einfach mal ein Buch nimmt und in den Wald setzt. Das ist eine sehr viel gesündere Methode.“

Auch wenn man immer wieder hört, dass eine Entschlackung beim Fasten gut für den Körper sei. So widerspricht der Experte dieser These, denn Schlacken sei wissenschaftlich überhaupt nicht nachgewiesen. Heilfasten könne zwar Giftstoffe freisetzen, diese aber nicht abbauen. Müller-Nothmann empfiehlt, dass man lieber gesund essen solle, als ungesund fasten.

Trotzdem wollten wir uns fragen, ob ein kurzfristiges Heilfasten wirklich so schlimm ist, wie der Ernährungsexperte es beschreibt. Ein gewisser Verzicht über einen kurzen Zeitraum ist sicherlich nicht verwerflich.

Wo kann ich Heilfastenkuren durchführen?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten Heilfastenkuren durchzuführen. Wir stellen einige Optionen vor:

Heilfasten im Urlaub – Angebote in Hotels

Urlaub sollte eine entspannte Zeit sein. In dieser kann man sich dem Heilfasten widmen, aber natürlich nur in einem entsprechenden Kurhotel und nicht in All-Inclusive-Hotels. Beispielsweise gibt es in dem Kurort Bad Salzuflen ein Hotel, welches sich auf Heilfasten spezialisiert hat.

Heilfasten zu Hause tätigen

Man kann das Heilfasten aber auch zu Hause durchführen. In der heimischen Umgebung ist man keinen äußeren Zwängen ausgesetzt und kann sich auch auf die Heilfastenzeit gut vorbereiten. Jedoch kann es ohne professionelle Hilfe schwierig sein, den richtigen Einstieg und das nötige Durchhaltevermögen mitzubringen. Eine gewisse Selbstdisziplin gehört auf alle Fälle dazu.

Gibt es Heilfastenkuren in NRW?

Ja, selbstverständlich kann man auch in Nordrhein-Westfalen Heilfastenkuren in Hotels durchführen. Beispielsweise bietet das Natur Pur Hotel Maarblick in der Eifel Entspannungstage für Körper, Geist und Seele an. Der Körper soll mit basischer Kost vom Ballast befreit werden.

Fazit

Heilfasten kann einem helfen schnell Gewicht zu reduzieren. Jedoch muss man sich im Klaren sein, dass mit einem kurzfristigen Heilfasten keine Figur- und Gewichtsprobleme dauerhaft gelöst werden können.

Es muss eine langfristige Umstellung auf eine gesunde Ernährungsweise in Verbindung mit ausreichend Bewegung stattfinden. Ansonsten verfällt man in das alte Schema und die Kilos landen schnell wieder auf den Rippen. Außerdem darf man nicht vergessen, dass beim Heilfasten dem Körper viele wichtige Eiweißstoffe entzogen werden. Er holt sich diese aber letztendlich aus den Muskeln, wenn er zu lange unter dem Verlust leidet.

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