Das Hobby zum Beruf machen, davon träumen viele Menschen. Auch Personen, die sich privat gerne mit den Themen Sport, Gesundheit und Ernährung beschäftigen, können dies in verschiedenen Berufen tun, zum Beispiel als Fitnesstrainer oder Gesundheitsmanager. Ein beliebter Beruf ist auch der Ernährungsberater. Hier können Menschen, die sich mit Ernährung beschäftigen oder selbst durch eine Umstellung der eigenen Ernährung positive Effekte erzielt haben, ihre Erfahrungen weitergeben. Doch wie wird man eigentlich Ernährungsberater und wie sieht es gehaltstechnisch in diesem Beruf aus?
Der Ernährungsberater – ein zukunftsträchtiger Beruf
Etwa 52 % aller Deutschen gelten als übergewichtig – Tendenz steigend. Das sind alarmierende Zahlen, wenn man bedenkt, dass viele Krankheiten wie Herzinfarkt, Diabetes oder Bluthochdruck von Übergewicht begünstigt werden. Aus der Tatsache, dass über 40 Prozent der Deutschen gerne abnehmen möchten, lässt sich schließen, dass zumindest der Wunsch nach Besserung vorhanden. Viele wissen aber einfach nicht, wie sie ihn umsetzen können. Hier kommt der Ernährungsberater ins Spiel. Er zeigt Übergewichtigen und Menschen, die gerne abnehmen möchte, wie sie ihr Wunschgewicht erreichen und halten können. Darüber hinaus berät er aber auch Kranke und Menschen mit Lebensmittelunverträglichkeiten, wie sie sich gesund ernähren können.
Der aktuelle Trend hin zu bewusstem Essen zeigt ebenfalls, dass der Beruf des Ernährungsberaters ein Job mit Zukunftspotential ist.
Eine Ausbildung ist keine Pflicht, aber empfehlenswert
Grundsätzlich ist keine Ausbildung nötig, wenn man als Ernährungsberater Karriere machen möchte. Das liegt daran, dass es sich dabei nicht um eine geschützte Berufsbezeichnung handelt. Aus den folgenden Gründen machen eine Ausbildung sowie ständige Fort- und Weiterbildungen aber trotzdem Sinn:
- Wissenschaftliches Know-How: Viele Menschen, die sich mit der Ernährung beschäftigen, kennen sich zwar mit der Materie aus, verfügen aber nicht über das wissenschaftliche Know-How. Dazu gehört zum Beispiel die chemische Zusammensetzung von Nahrungsmitteln und welche Auswirkungen sie auf den Körper haben. Mit diesem Wissen sind sie wesentlich höher qualifiziert und können ihre Klienten noch besser beraten.
- Aktualität: Die Nahrungsmittelindustrie ist ständig im Wandel. Nur durch ständige Fort- und Weiterbildungen können Ernährungsberater ihre Kunden optimal beraten.
- Selbstständigkeit: Da die meisten Ernährungsberater selbstständig arbeiten, müssen sie sich von der Masse abheben können. Das erreichen sie durch ständige Fort- und Weiterbildungen.
werden die Voraussetzungen, die ein angehender Ernährungsberater mit sich bringen sollte, vorgestellt. Oftmals geht einer Tätigkeit als Ernährungsberater auch ein Studium der Ökotrophologie oder einem ähnlichen Studiengang voraus. Für die Aus- bzw. Weiterbildungen gibt es zahlreiche Finanzierungs- und Förderungsprogramme. Eine ausführliche Auswahl bietet dieses Online-Portal.
Gehalt eines Ernährungsberater im nationalen Vergleich
Das durchschnittliche Gehalt eines Ernährungsberaters in Deutschland liegt bei etwa 2.100 Euro. Zwischen den einzelnen Bundesländern gibt es aber starke Gehaltsschwankungen. Das gilt auch für den Beruf des Ernährungsberaters, wie diese Tabelle verdeutlicht:
Bundesland | Durchschnittseinkommen (brutto) |
Baden-Württemberg | ca. 1.750 € |
Bayern | ca. 2.800 € |
Berlin | ca. 1.500 € |
Brandenburg | ca. 1.400 € |
Bremen | ca. 1.750 € |
Hamburg | ca. 1.500 € |
Hessen | ca. 1.800 € |
Mecklenburg-Vorpommern | ca. 1.500 € |
Niedersachsen | ca. 3.500 € |
Nordrhein-Westfalen | ca. 2.100 € |
Rheinland-Pfalz | ca. 2.000 € |
Saarland | ca. 2.000 € |
Sachsen | ca. 1.950 € |
Sachsen-Anhalt | ca. 1.550 € |
Schleswig-Holstein | ca. 1.800 € |
Thüringen | ca. 1.600 € |
Besonders lukrativ ist also eine Stelle als Ernährungsberater in Niedersachsen. Während in den meisten Bundesländern zwischen 1.500 und 1.800 Euro bezahlt wird, liegt das Durchschnittseinkommen hier bei 3.500 Euro. Wie hoch das Gehalt ist, ist aber nicht nur abhängig vom Bundesland, sondern unter anderem auch von den folgenden Faktoren:
- Qualifikation
- Erfahrung
- Referenzen
- Art der Beratung
- Art des Kunden (privat, staatlich, Unternehmen)
- Weiterbildungen/Auszeichnungen/Zertifikate etc.
Da Ernährungsberater in den meisten Fällen freiberuflich tätig sind, müssen sie sich auch mit der Gehaltsabrechnung beschäftigen. Auf lexware.de sind wichtigen Tipps zu diesem Thema zu finden. Als Selbstständiger kann dem Ernährungsberater darüber hinaus immer wieder eine Betriebsprüfung anstehen. Eine Checkliste mit vielen wichtigen Tipps dazu kann hier aufgerufen werden.
Ansonsten finden Ernährungsberater in vielen verschiedenen Einrichtungen eine Anstellung, beispielsweise in:
- Krankenkassen
- Unternehmen
- Klinken
- Kurbetrieben und Wellnessstätten
- Sportzentren oder -vereinen
- Lebensmittelkonzernen
- Behörden
Aufgaben und Tätigkeitsfelder von Ernährungsberatern
Die größte Herausforderung eines Ernährungsberaters ist es, die Essgewohnheiten seiner Kunden dauerhaft umzustellen. Wer einen Spezialisten anfordert, möchte nicht einfach möglichst viel Gewicht in kurzer Zeit verlieren, sondern sein Gewicht nach dem Abnehmen auch dauerhaft halten. Das geht nur mit einem durchstrukturierten Ernährungskonzept. Zur Kundenbetreuung eines Ernährungsberaters gehören also:
- Analyse des Essverhaltens und des Gesundheitszustandes
- Auffinden von Schwachstellen
- Erstellen eines individuellen Abnehm- bzw. Ernährungsplans
- Begleiten beim Kochen und Essen
Darüber hinaus gehören auch die folgenden Aufgaben zu ihrem Tätigkeitsbereich:
- Beratungsgespräche
- Seminare/Workshops
- Betreuung von Schulen, Kindergärten oder Unternehmen in Ernährungsfragen
- Ansprechpartner für Menschen mit Lebensmittelunverträglichkeiten oder chronischen Krankheiten wie Leberschäden oder Diabetes
Fazit
Der Beruf des Ernährungsberaters ist für alle geeignet, die gerne mit Menschen zusammenarbeiten, sich selbst gesund ernähren und ihr Wissen an andere Menschen weitergeben möchten. Eine Ausbildung ist nicht zwingend notwendig, wirkt sich aber meist positiv auf das Gehalt aus und ist daher unbedingt zu empfehlen. Als Ernährungsberater hat man vielfältige Aufgabenbereiche und von der Selbstständigkeit bis zur Anstellung in einer Klinik oder einem Sportverein sehr variable Tätigkeitsfelder.