Sie leiden häufig unter Blähungen? Nehmen Sie die Leiden ihres Körpers ernst. Möglicherweise steckt eine ernsthafte Erkrankung hinter den Beschwerden. Um diese auszuschließen möchten wir Sie über das Thema Blähungen umfangreich aufklären.
Was sind eigentlich Blähungen? Hier die Definition
Jeder von uns kennt das ungute Gefühl, Luft im Bauch zu haben, die ihren Weg nach draußen sucht. Starke Blähungen sind nicht nur unangenehm, sondern können auch richtig schmerzhaft sein. Der Bauch drückt, spannt, fühlt sich hart und aufgedunsen an.
Blähungen bestehen aus Methan und Kohlenmonoxid sowie Faul- und Gärgasen. Der medizinische Begriff für Blähungen ist Flatulenz. Medizinisch Betrachtet spricht man von Blähungen bei einer schmerzhaften Verkrampfung des Darms, bei welcher angestaute Luft im Bauchbereich nicht entweichen kann. Als Folge entsteht die sogenannte Überbähung, welche mit Bauchschmerzen, Bauchgrummeln, einem Blähbauch und ungewünschter Entweichung der Luft über den Darm einhergeht.
Um es gleich vorwegzunehmen: Hinter Blähungen steckt mehrheitlich nichts Besorgniserregendes und in den allermeisten Fällen sind Blähungen harmlos und verschwinden so schnell wieder, wie sie entstanden sind.
Aber hinter harmlosen Blähungen können sich auch unentdeckte Krankheiten verbergen. Schmerzen und Rumoren im rechten Oberbauch können auf eine Gallenkolik hindeuten. Krampfartige Schmerzen im linken Bauchbereich sind auch Begleiterscheinungen eines drohenden Herzinfarkts.
Eine sehr starke Überblähung kann ebenfalls auf einen Darmverschluss oder eine Darmlähmung Hinweise geben. Hier entstehen die Blähungen durch den blockierten Stuhl, der dafür sorgt, dass Luft nicht mehr über den Darm entweichen kann. Blähungen sind in diesem Fall eine Begleiterscheinung einer ernsthaften Erkrankung, bei welcher die Betroffenen sofort ärztliche Hilfe benötigen. Ein besonderes Krankheitsbild in Zusammenhang mit Blähungen ist das sogenannten Roemheld-Syndrom. Bei diesem Krankheitsbild gehen übermäßige Gasansammlungen im Magen-Darm-Bereich mit Atemnot, Herzstolpern, Schmerzen in der Brust, Schweißausbrüchen und Schwindel einher.
Ursachen
Wie entstehen Blähungen? Die Ursachen für Blähungen sind so vielfältig wie einfach. Wer die Ursache ausfindig gemacht hat, kann häufig mit kleinen Umstellungen der Lebensweise viel dazu beitragen, das Krankheitsbild der Blähungen deutlich zu verbessern. Häufige Ursachen für Blähungen sind:
- vermehrtes Luftschlucken
- hohe Gasproduktion des Darms
- gestörter Abtransport von Gasen über das Blut
- Darmbewegungsstörungen
Eine der häufigsten Ursachen ist eine falsche Ernährung. Denn neben blähenden Lebensmitteln gibt es auch Personen, welche auf bestimmte Lebensmittel mit Blähungen reagieren.
Eine Lebensmittelallergie wie Laktose-, Fructose- oder Histaminintoleranz ist in der Bevölkerung weit verbreitet und viele Betroffene wissen nicht, dass sie an einer Intoleranz gegenüber bestimmten Lebensmitteln leiden.
Neben blähenden Lebensmitteln können auch kohlensäurehaltige Getränke oder eine Ernährungsumstellung auf ballaststoffreiche Kost ein Auslöser für Blähungen darstellen.
Aber auch die Art, wie wir essen kann ein Grund für Blähungen sein. Schnelles und hastiges Essen oder häufiges Sprechen bei den Mahlzeiten kann durch die übermäßig eingeatmete Luft zu Blähungen führen.
Eine ganz andere Ursache findet sich bei Frauen. Eine Schwangerschaft, der Zeitraum vor Eintritt der Menstruation oder Wechseljahre können durch die Hormonumstellung Auslöser für Blähungen sein.
Wenn die genannten Ursachen ausgeschlossen werden können, findet sich der Kern von Blähungen oft im Darmbereich selbst. Eine deutlich erhöhte Anzahl von Bakterien im Darm oder ein Befall mit bestimmten Virusstämmen kann ebenso zu Blähungen führen.
Auch Personen mit Darmerkrankungen leiden besonders häufig unter Blähungen. Insbesondere das Reizdarmsyndrom bringt in seinem Krankheitsbild schmerzhafte Blähungen mit sich. Neben dieser Krankheit begünstigen auch andere Krankheiten Blähungen:
- Morbus Crohn
- Darmentzündungen
- Darmverengung
- Zwölffingerdarmgeschwür & Kurzdarmsyndrom
- Störungen des Dickdarmapparats
- Verlangsamte Beweglichkeit des Darmbereichs
- Schädigung der Muskeln des Darms
- Refluxkrankheit
- Gallensteine & Gallenblasenentzündung
- Magengeschwür
- chronische Entzündung der Bauchspeicheldrüse
- Eierstockkrebs und Krebserkrankungen im Bauchbereich
- Diabetes mellitus
- Bluthochdruck & Herzerkrankungen
Aber auch die Einnahme bestimmter Medikamente stört das sensible Gleichgewicht des Darmbereichs und kann zu Blähungen führen. Neben Antibiotika verstärken auch Medikamente zur Behandlung psychischer Krankheiten, entzündungshemmende oder schmerzstillende Medikamente Blähungen. Zudem sind Abführmittel und Diätprodukte ein wahrer Nährboden für Blähungen.
Durchfall und Blähungen
Bei Blähungen, welche von Durchfall begleitet werden, kommt es neben den unangenehmen Blähungen zu vermehrtem und wässrigem Stuhlgang. Eine häufige Begleiterscheinung hierbei sind mittlere bis starke Bauchschmerzen. Durchfall mit Blähungen kann entweder sporadisch auftreten oder sich zu einem chronischen Krankheitsbild entwickeln.
Bis zu zehn Liter Wasser werden täglich im Darmbereich umgesetzt, ausgeschieden wird nur ein minimaler Teil. Angegriffene Darmwände speichern das Wasser nicht mehr ausreichend. In Folge kommt es zu Durchfällen mit Blähungen.
Ärztliche Hilfe ist notwendig, wenn es zu sehr starken Durchfällen kommt, um eine Dehydrierung auszuschließen. Auch Durchfälle, die mehrere Tage anhalten, immer wieder auftreten oder mit anderen Krankheitssymptomen wie Fieber, Erbrechen, Schmerzen, Schüttelfrost oder Blut im Stuhl einhergehen gehören in die Hände eines Arztes. Anhand einer detaillierten Anamnese oder im Zweifelsfalls einer Stuhlprobe wird hierbei häufig die Ursache ausfindig gemacht.
Neben einer ungesunden Ernährung kommen als Ursache auch entzündliche oder bakterielle Veränderungen im Darmbereich in Frage. Auch schlechte oder verunreinigte Lebensmittel können Durchfall mit Blähungen zur Folge haben. Neben den körperlichen Ursachen gilt auch bei Blähungen mit Durchfall, dass die Psyche oft einen unterschätzten Einfluss auf das Krankheitsbild hat. Stress, Sorgen oder ständig kreisende Gedanken können der Auslöser für Durchfall und Blähungen sein oder begünstigen einen negativen Krankheitsverlauf.
Sofern die Beschwerden im Zusammenhang ausschließlich nach dem Essen bestimmter Lebensmittel auftreten, kann es sich um eine Nahrungsmittelunverträglichkeit oder eine Erkrankung der Bauchspeicheldrüse handeln. Auch diese Erkrankungen gehören unbedingt ärztlich abgeklärt.
Bei temporären Durchfällen mit Blähungen sind meist keine Komplikationen zu befürchten. Bei anhaltenden Durchfällen hingegen verliert der menschliche Körper viel Wasser, was im schlimmsten Fall zu einer Austrocknung führen kann. Ein erstes Anzeichen für eine Austrocknung ist der Hautfaltentest. Die Haut wird hierbei mit Daumen und Zeigefinger hochgezogen. Im Normallfall verschwindet die Hautfalte sofort wieder. Bei einer Dehydration ist dies nicht der Fall und die Falte bleibt bestehen.
Ältere Menschen, Säuglinge und Kinder sollten bei Durchfälle mit Blähungen immer ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.
Bei immer wieder kehrenden Problemen ist die eigene Lebenssituation zu bedenken. Kleine, regelmäßige Mahlzeiten, ausreichend Flüssigkeit, der Verzicht auf Milchprodukte und schwere, schlecht verdauliche Speisen bringt häufig Linderung.
Tipp: Bei Durchfall mit Blähungen hat der Körper einen erhöhten Flüssigkeitsbedarf. Die doppelte Menge der täglichen Flüssigkeitszufuhr gilt als Faustregel. Fette und zuckerhaltige Speisen sollten im Krankheitsfall gänzlich vermieden werden und stattdessen Zwieback, Reis oder trockenes Laugengebäck konsumiert werden.
Schmerzen bei Blähungen
Blähungen gehen meist mit Schmerzen im Bauchbereich oder Magen-Darm Krämpfen einher. Ursache hierfür sind Muskelverspannungen in diesem Bereich. Hinzu kommen Aufstoßen oder Sodbrennen und ein ausgeprägtes Krankheitsgefühl. Abgesehen von diesen Symptomen kann es aber auch zu sehr starken Schmerzen kommen. Insbesondere bei entzündlichen Veränderungen der Bauchspeicheldrüse kann zu so starken Schmerzen kommen, dass sich der Schmerzbereich bis über den Rücken erstreckt.
Hausmittel oder Medikamente gegen Blähungen?
Insbesondere geringe Blähungen werden oft mit Hausmitteln behandelt. Was Oma schon wusste, hilft auch heute noch und bringt weitaus weniger Nebenwirkungen mit sich. Bewährt haben sich als Hausmittel bei Blähungen:
- Heilerde: Eine Kur mit Heilerde über einen Zeitraum von bis zu sechs Wochen kann Blähungen lindern. Bei der Behandlung ist jedoch Vorsicht geboten; Heilerde kann in Überdosierung zu schweren Verstopfungen führen.
- Kurkuma: Kurkuma enthält Curcumin. Dieser Stoff steigert die Gallensäfte und kurbelt die Fettverbrennung an.
- Fenchelsamen: Fenchelsamen beruhigen den Magen-Darm-Bereich auf sanfte Weise. Ein Tee aus Fenchelsamen mit einem Teelöffel Fenchelsamen auf 200 ml Wasser verspricht Besserung.
- Löwenzahn: Löwenzahn enthält Bitterstoffe, die Blähungen lindern. Zwei Teelöffel getrockneter Löwenzahn mit 200 ml Wasser als Tee wirken oft Wunder.
- Ingwer: Ingwer fördert den Abgang von Blähungen und beugt künftigen Blähungen vor.
- Pfefferminz: Zwei Teelöffel Pfefferminz auf 150 ml Wasser ergeben nicht nur leckeren, süßen Teegenuss, sondern beruhigen auch den Magen & Darm.
- Bauchmassage: Eine Bauchmassage ist angenehm und entspannt den Magen-Darm-Trakt. Ideal ist eine Bauchmassage in Kombination mit Kümmelöl.
- Wärme: Eine Wärmfalsche auf dem Bauch lockert und entspannt den Darmbereich und hilft diesem, sich zu regenerieren.
Wem Hausmittel keine Besserung bringen oder wer stark unter Blähungen leidet, dem können verschiedenste Medikamente gegen Blähungen Besserung bringen. Produkte wie beispielsweise Lefax fördern den Abgang der unterdrückten Luft und entblähen den Bauch.
Blähungen nach dem Essen
Blähungen nach dem Essen sind fast immer auf die eigene Ernährung zurückzuführen. Kohl, Kohlrabi, Zwiebeln oder Bohnen wirken stark aufblähend und verursachen neben einem Blähbauch auch die damit verbundenen Blähungen. Aber auch Vollkornprodukte werden nicht von allen Personen vertragen.
Insbesondere eine drastische Ernährungsumstellung auf Vollkornprodukte kann Blähungen verursachen, denn bestimmte Ballaststoffe werden im Dickdarm zersetzt, was wiederum zu der Produktion von Gasen führt.
Aber auch die individuellen körperlichen Bedürfnisse spielen eine Rolle. Währen manche Menschen Bohnen, Zwiebel und Vollkorn problemlos auch in größeren Mengen vertragen, wirken diese Nahrungsmittel bei anderen Personen schon in kleinen Mengen blähend.
Alkohol, Kaffee, Nikotin oder kohlensäurehaltige Getränke regen ebenso die Bildung von Darmgasen an.
Abhilfe schaffen hier bereits kleine Änderungen der Essgewohnheiten. Zusätzlich können Gewürze wie Anis, Kümmel oder Majoran das Problem lindern.
Wer die unverträglichen Lebensmittel nicht komplett von seinem Speiseplan streichen möchte, dem versprechen sanfte entblähende Arzneimittel wie beispielsweise Iberogast im Bedarfsfall schon vor dem Essen zuverlässig Abhilfe.
Fazit
Blähungen sind in den meisten Fällen ein harmloses auftreten. Sollten die Beschwerden jedoch länger anhalten ist dringend ein Arzt aufzusuchen, um schlimmere Erkrankungen auszuschließen. Oft spielt die Ernährungen hier eine entscheidene Rolle, die mit einem Arzt abgeklärt werden soll.
Haben Sie Erfahrungen oder Fragen bezüglich Blähungen? Hinterlassen Sie uns gerne einen Kommentar!