Metformin ist ein verschreibungspflichtiges Medikament, das eigentlich für Diabetiker bestimmt ist. Doch nun soll es auch beim Abnehmen helfen. Was passiert bei der Einnahme von Metformin wenn man nicht an Diabetes leidet, welche Nebenwirkungen bringt das Medikament mit sich?
Was ist Metformin?
Metformin gehört zur Arzneimittelgruppe der Biguanide. Den häufigsten Einsatz findet das Medikament zur Behandlung von nicht insulinabhängiger Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus Typ 2). Es gehört zu einem der gängigsten Präparate aus dem Bereich der Antidiabetikum-Mittel.
Wirkung von Metformin
Die primäre Wirkung von Metformin ist der Blutzuckerspiegel senkende Effekt. Zudem wird allgemein die Zuckerverwertung im Körper verbessert. Metformin fährt die Zuckerproduktion des Körpers herunter und verlangsamt so die Zuckeraufnahme in das Blut. Zudem kann Metformin bei einer bestimmten Form der Unfruchtbarkeit der Frau wirkungsvoll eingesetzt werden. Auch mit Metformin abnehmen ist ein netter Nebeneffekt des Präparats. Aber wie funktioniert das Wirkprinzip von Metformin genau?
Metformin bei PCO und Insulinresistenz
Polyzystische Ovarialsyndrom (PCO) hört sich kompliziert an, ist aber einfach erklärt. Das Krankheitsbild des PCO bezeichnet eine hormonelle Störung bei Frauen. Unter anderem führt dieses Syndrom zur Unfruchtbarkeit. Studien und Therapien zeigen, dass Metformin hier helfen kann.
Da bei PCO oft eine Insulinresistenz und eine gesteigerte Testosteron-Produktion mit einhergeht wirkt Metformin hier auf verschiedenen Ebenen und ermöglicht es so, doch noch erfolgreich schwanger zu werden. Sofern die Kinderwunschbehandlung mit Metformin erfolgreich war, ist mit dem behandelnden Arzt abzuklären, wie sich die weitere Einnahme während der Schwangerschaft gestaltet. Dies ist hier einzelfallabhängig.
Die häufigste Anwendung findet Metformin jedoch bei Diabetes-Patienten. Hier wird es in der Regel bei Typ-2-Diabetes Patienten eingesetzt, bei welchen andere Therapien erfolglos waren. Im Vergleich zu anderen blutzuckersenkenden Medikamenten hat Metformin ein geringeres Risiko der Unterzuckerung. Zudem hat Metformin eine Herz- und Gefäßschützende Wirkung.
Aber auch Übergewichte Patienten die trotz Bewegung und Diät dauerhaft nicht abnehmen, profitieren von der Wirkung und können mit Metformin abnehmen. Die Wirkung von Metformin tritt hauptsächlich durch die Glucose hemmende Wirkung in der Leber ein. Nach einer gehaltvollen Mahlzeit schüttet der Körper über die Bauchspeicheldrüse Insulin aus, um den Blutzuckerspiegel wieder in den grünen Bereich zu bringen.
Auch die Leber und die Muskeln speichern überflüssige Glucose und geben diese an das Blut ab. Zudem kann die Leber aus Nährstoffen wie Fett oder bestimmten Aminosäuren Glucose bilden. Hier setzt Metformin an und hemmt die Glucose Produktion direkt in der Leber, was einen hohen Blutzuckerspiegel auch im nüchternen Zustand vermeidet.
Davon abgesehen wirkt Metformin auch auf den Stoffwechsel und insbesondere auf die Fett-Verstoffwechselung. Dies ist auch der Grund dafür, weshalb man auch mit Metformin abnehmen kann. Nach der Einnahme wird der Wirkstoff zu 50-75 % direkt in das Blut aufgenommen. Hier wird Metformin verstoffwechselt und bereits nach wenigen Stunden wieder über die Niere ausgeschieden. Im Ergebnis bedeutet dies einen konstanten Wirkstoffspiegel. Dieser tritt bei richtiger Dosierung und Einnahme nach ein bis zwei Tagen ein.
Metformin wird in der Regel zur alleinigen therapeutischen Behandlung eingesetzt und nur bei längerer Erfolgslosigkeit mit anderen Medikamenten kombiniert.
Dosierung und Einnahme von Metformin
Metformin ist verschreibungspflichtig. Die genaue Dosierung wird durch den behandelnden Arzt im Einzelfall festgelegt. Die Darreichungsform von Metformin sind Filmtabletten, welche idealerweise vor oder während den Mahlzeiten eingenommen werden. Andere Darreichungsformen bilden die Ausnahme.
Metformin wird dargeboten in Potenzen von 500, 850 oder 1000 Milligramm. Der Wirkstoff wird entweder als Einzel-, seltener aber auch als Kombinationstherapie eingesetzt. Bei der regulären Einzeltherapie werden zu Beginn der Therapie täglich zwei bis dreimal 500 bis 850 Milligramm Metformin eingenommen.
Nach einem Zeitraum von zehn bis fünfzehn Tagen prüft der behandelnde Arzt die Wirkung auf den Blutzuckerspiegel und steigert die Dosierung im Bedarfsfall. Die Dosierung kann hier angehoben werden bis auf jeweils dreimal täglich 1000 Milligramm, was einer täglichen Höchstdosierung von 3000 Milligramm entspricht.
Sofern sich der Blutzuckerspiegel auch dadurch nicht senken lässt, kommt eine weitreichendere Kombinationstherapie mit Wirkstoffen wie Pioglitazon, Vildagliptin, Sitagliptin, Saxagliptin oder Glibenclamid in Betracht. Auch Insulin ist in Form einer Kombinationstherapie eine Option.
ACHTUNG! Mögliche Nebenwirkungen von Metformin
Mit Metformin abnehmen klingt anziehend. Aber auch bei der Behandlung mit Metformin können ungewünschte Nebenwirkungen auftreten. Eine dieser Nebenwirkungen ist der sinkende Testosteronspiegel. Dieser Effekt ist jedoch nicht besonders ausgeprägt und wird von vielen Verwendern kaum wahrgenommen. Da ein niedriger Testosteronwert bei Frauen meist eher einen positiven Effekt auf den Hormonhaushalt hat, profitieren viele Frauen eher von dieser Nebenwirkung, als das sie schadet.
Andere Nebenwirkungen können besonders zu Beginn der Behandlung Durchfall, Übelkeit oder Blähungen sein. Durch hohen Konsum von Kohlenhydraten wird dieser Effekt weiter verstärkt. Wer Metformin während den Mahlzeiten einnimmt, verringert die Gefahr von Magen- Darmbeschwerden im Zusammenhang mit Metformin. Auch können während der Einnahme Veränderungen im Geschmacksempfinden auftreten.
Sehr selten treten gravierendere Nebenwirkungen wie beispielsweise Laktatazidose auf. Dies ist eine Übersäuerung des Körpers durch Milchsäure. Besonders Personen mit Nierenproblemen können von diesem Krankheitsbild nach der Einnahme betroffen sein. Erste Anzeichen einer Metformin-Laktatazidose sind Muskelschmerzen, allgemeines Unwohlsein, Bauchschmerzen, Schnappatmung und Untertemperatur. Die meisten Nebenwirkungen von Metformin sind jedoch selten und lassen sich mit einer entsprechend angepassten Dosierung gut in den Griff zu bekommen.
Für Personen mit Typ-1-Diabetes ist die Behandlung mit Metformin ungeeignet. Auch bei schwerer Niereninsuffizienz, Leberversagen oder Alkoholismus ist eine andere Behandlungsform vorzuziehen. Zudem ist Personen, welche unter einer instabilen Herzinsuffizienz leiden oder welche während der Behandlung eine Fastenkur machen, aufgrund einer drohenden Übersäuerung von der Einnahme abzuraten.
Wechselwirkungen mit Metformin können insbesondere mit Medikamenten wie Kortison bzw. Glukokortikoide, Asthma-Medikamente oder mit Entwässerungsmitteln eintreten. Auch bei der gleichzeitigen Einnahme von Herzmedikamenten, welche der Gruppe der ACE-Hemmer angehören, ist die Einnahme vorab ärztlich abzuklären, da der Blutzuckerspiegel hier gefährlich sinken kann.
Metformin Beipackzettel
Diese Nebenwirkungen und Anwendungshinweise waren aber noch nicht alles, was es bei der Einnahme von Metformin zu beachten gibt. Auch wer mit Metformin abnehmen möchte, sollte vor Beginn der Therapie unbedingt einen Blick in den Beipackzettel werfen.
Wer also genau wissen möchte, was es bei der Einnahme von Metformin alles zu beachten gibt, dem gibt der folgende Beipackzettel großzügig Auskunft.
Kann man Metformin als Diätpille zur Gewichtsreduktion einnehmen?
Nicht nur Bodybuilder schwören auf die Gewichtsreduzierende Wirkung von Metformin. Wer mit Metformin abnehmen möchte, sollte wissen, dass das Medikament nicht primär dazu entwickelt wurde, um abzunehmen. Dieser Effekt ist zwar unstreitig, ist aber nicht das eigentliche Therapiegebiet des Medikaments.
Um es auf den Punkt zu bringen. Mit Metformin abnehmen funktioniert, sollte jedoch zum einen ärztlich begleitet werden und zum anderen nur seine Anwendung finden, wenn andere Diätmaßnahmen schon mehrmals fehlschlugen. Warum mit Metformin abnehmen so gut funktioniert, hat das Medikament verschiedenen Wirkungsansätzen zu verdanken:
- senkt nachhaltig den Insulinspiegel.
- hemmt die Freisetzung der gespeicherten Glucose.
- stoppt den Anstieg des Blutzuckerspiegels.
- reduziert die Fettspeicherungen.
- sorgt dafür, dass die körpereigene Energie anstatt für die Fetteinlagerung für die Muskulatur verwendet wird.
- unterdrückt das Hungergefühl, da durch den geringen Insulinanstieg auch Heißhungerattacken seltener vorkommen.
- erhöht die Bildung des Wachstumshormons IGF-1. Dies sorgt wiederum dafür, dass die körpereigene Regernation deutlich schneller von statten geht.
Wie schnell kann man Gewichtsverlust feststellen?
Die Frage, wie schnell man mit Metformin abnehmen kann, ist pauschal nicht zu beantworten. Die Erfahrungen zeigen, dass der Gewichtsverlust sowohl im Umfang, als auch in der zeitlichen Intension individuell ausfällt.
Kann Metformin Erfolge versprechen?
Vermutet wird, dass für den gewichtsreduzierenden Effekt weitere Parameter von Bedeutung sind. Erfahrungsberichte zeigen, dass sowohl ein kaum wahrnehmbarer Gewichtsverlust möglich ist, als auch eine Reduktion des Gewichts von bis zu mehreren Kilos die Woche. Eine entsprechende Ernährung und ausreichend Bewegung erhöhen die Erfolgsaussichten jedoch beträchtlich.
Erfahrungen mit der Einnahme von Metformin ohne Diabetes
Erfahrungen zum Thema mit Metformin abnehmen zeigen, dass die Gewichtsreduktion sehr unterschiedlich ausfällt. Während einige Verwender sehr schnell deutlich Kilos verlieren, hat mit Metformin abnehmen bei anderen Personen kaum einen Effekt. Zudem warnen einige Berichte von den bereits erwähnten Nebenwirkungen, insbesondere von Problemen im Magen-Darm-Bereich.
„…Als ich sie schon mehr als 6 Monate hatte und aufhören wollte wurde mir Dauernd schwindlig und schlecht. Ich rate JEDEM keine Tabletten zu nehmen da es eine Sucht wird und du alles wieder zu nimmst. Ich kann dir nur sagen ich habe es ohne Tabletten geschafft…“
„Mein Mann nimmt die auch – er hat kein Gramm abgenommen. Die Abnahme wird wohl eher an der Ernährungsumstellung liegen.“
„Sehr häufige Nebenwirkungen sind Magen-Darm-Beschwerden und Übelkeit, die aber nach eine Gewöhnungsphase vergehen. Bei nur „ein wenig“ Übergewicht und noch nicht ausgewerteten Blutwerten finde ich 1000mg Metformin „einfach mal so“ aber nen ganz schönen Hammer. Muss das denn sein?!…“
„Mich macht das Metformin auch deutlich satter. Bei meiner Mutter funktioniert es auch. 180 Stck. à 1000mg kosten unter 20 Euro, da käme man mindestens 2 Monate weit.“
„Trotz Logi, trotz Sport und Metformin habe ich nicht abgenommen, war dann auf eigene Kosten in Überruh für eine Woche um den „Fehler im System“ zu finden… wollte mein Metformin ausschleichen, hab es getan und Schwubs wieder zugelegt, obwohl ich nichts verändert habe. Nun nehme ich brav meine volle Dosis Metformin und mein Gewicht sinkt wieder…“
Wo kann man Metformin kaufen?
Metformin ist in Deutschland verschreibungspflichtig. Es ist daher ausschließlich durch die entsprechende Rezeptausstellung durch einen Arzt erhältlich. Metformin ist ausschließlich in Apotheken oder in Onlineapotheken erhältlich.
Fazit
Mit Metformin abnehmen scheint eine einfache Wahl, wenn Sport und Ernährung nicht den gewünschten Erfolg bringen.
Erfahrungsberichte zeigen jedoch, dass mit Metformin abnehmen nicht so easy ist, wie einige begeisterte Kunden versprechen. Einerseits fällt der jeweilige Gewichtsverlust sehr individuell aus oder tritt erst gar nicht ein, zum anderen sind auch die Nebenwirkungen, die man in Kauf nehmen muss, wenn man mit Metformin abnehmen möchte, nicht zu unterschätzen.
Auch Personen mit Vorerkrankungen oder einer begleitenden Medikation ist die Einnahme mit Metformin nicht bedenkenlos anzuraten.